Huthi-Miliz: Israel kündigt nach Huthi-Angriff auf Flughafen Vergeltung an

Die Lage in Nahost droht nach einer mutmaßlich aus dem Jemen abgefeuerten Rakete auf den Flughafen in Tel Aviv zu eskalieren. Das israelische Militär bestätigte einen Einschlag in der Nähe des Flughafens Ben Gurion. Bei dem Angriff wurden laut Rettungsdienst acht Menschen verletzt. Die Huthi-Miliz reklamierte die Attacke für sich. Sie hätten mit einer ballistischen Hyperschallrakete auf den Flughafen gezielt, hieß es in einer Erklärung.

Die Rakete konnte laut einem israelischen Militärsprecher trotz mehrerer Versuche nicht von Israels Abwehrschirm gestoppt werden. Auf Videos war zu sehen, wie eine Rakete nahe dem Flughafen einschlug, Rauch aufstieg und Menschen am Flughafen panisch reagierten. Bilder zeigen eine mit Trümmern bedeckte Straße. 

In zahlreichen Gebieten Israels heulten während des Angriffs Warnsirenen, darunter auch in Tel Aviv und Jerusalem. Der Flugverkehr wurde zeitweilig unterbrochen und die Zufahrtsstraßen zum Flughafen wurden vorübergehend gesperrt. Ben Gurion ist Israels größter und wichtigster internationaler Flughafen.

Netanjahu setzt dringende Sicherheitsberatung an

Israel drohte nach dem Angriff mit einem harten Gegenschlag. "Wer uns angreift, gegen den werden wir siebenfach zurückschlagen", teilte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz mit. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu setzte angesichts des Angriffs eine dringende Sicherheitsberatung für den Nachmittag an. Am Abend will das israelische Sicherheitskabinett zudem darüber beraten, ob es die Angriffe im Gazastreifen ausweitet. 

Als Reaktion auf den Angriff stoppten mehrere Fluggesellschaften ihre Verbindungen nach und von Tel Aviv. Lufthansa teilte mit, dass alle Flüge bis einschließlich Dienstag davon betroffen sind. Auch Swiss und Austrian Airlines cancelten ihre Verbindungen. Die US-Airline Delta strich Flüge von und nach New York.

Israels Armee hatte zuletzt selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen – offenbar in Abstimmung mit den USA, deren Militär seit fast zwei Monaten immer wieder Ziele der Huthi-Miliz bombardiert. Die Huthi hatten zuletzt ihrerseits Angriffe auf Israel verstärkt. Sonntag war bereits der dritte Tag in Folge, an dem Attacken mit Raketen oder Drohnen aus dem Jemen gemeldet wurden.