Google setzt die KI-gestützte Suchfunktion "Ask Photos" vorerst aus

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Google pausiert die Verbreitung der neuen KI-Suchfunktion namens "Ask Photos" für eigene Bilder und Fotos. Diese wird Nutzern ermöglichen, in der Fotos-App nach Informationen zu fragen – in natürlicher Sprache. Allerdings gibt es noch verschiedene Probleme mit dieser Funktion. Deshalb wurde der Rollout für voraussichtlich rund zwei Wochen ausgesetzt, um dann eine verbesserte Version von Ask Photos bieten zu können.

Der Datenkonzern hatte "Ask Photos with Gemini" bereits vor einem Jahr angekündigt. Diese damals experimentelle Funktion war eine der coolen KI-Produkte der Google I/O, die kaum jemand versteht. Dabei wird Googles speziell auf diese Bildersuchfunktion trainiertes und nur dafür genutztes KI-Modell verwendet, um Suchanfragen in natürlicher Sprache zu verstehen und entsprechende Bilder mit den gesuchten Motiven zu finden, erklärte Google Mitte Mai 2024. In den darauffolgenden Monaten sollten Nutzer Ask Photos ausprobieren können.

Doch bislang ist diese Funktion wenig verbreitet worden und hat nur eine begrenzte Zahl von Testern erreicht. Der Grund dafür wurde bislang nicht genannt, aber jetzt hat Jamie Aspinall, Produkt-Manager für Google Fotos, Probleme zugegeben. "Ask Photos ist in puncto Latenz, Qualität und Benutzererfahrung noch nicht auf dem Stand, an dem es sein soll", schreibt Aspinall bei X. "In ca. zwei Wochen werden wir eine verbesserte Version veröffentlichen, die die Geschwindigkeit und Trefferquote der ursprünglichen Suche wiederherstellt."

Bei der Ankündigung der Funktion hatte Google noch erklärt, dass "die multimodalen Fähigkeiten von Gemini dabei helfen, genau zu verstehen, was auf jedem Foto passiert, und können bei Bedarf sogar Text im Bild lesen". Daraufhin erstellt Ask Photos "eine hilfreiche Antwort und wählt aus, welche Fotos und Videos zurückgegeben werden sollen".

Dabei ist die Suche nach Texten in Bildern bei Google Fotos bereits seit 2019 möglich. Und um weiter Verwirrung zu stiften, hat Google gestern eine Erweiterung seiner Bildersuche bekannt gegeben. Ab sofort können exakte Worte und Phrasen in Bildern und Fotos gefunden werden, wenn diese bei der Suche in Anführungszeichen gesetzt werden, schreibt Google. Womöglich weiß Google, dass dies nicht grundsätzlich neu ist, und hat dies deshalb nicht zu den neuen Funktionen zum 10. Geburtstag von Google Fotos gezählt, die vor wenigen Tagen eingeführt wurden.

Nicht neu ist auch, dass Google neue KI-Funktionen nach erster Einführung stoppt. So musste der Konzern bei der KI-Übersicht der Google-Suche nachbessern, weil die Künstliche Intelligenz (KI) Barack Obama als den ersten muslimischen US-Präsidenten bezeichnet und Nutzern empfohlen hatte, Klebstoff zu verwenden, damit der Käse auf der Pizza bleibt. Auch jetzt ist Googles KI-Übersichten immer noch nicht zu trauen.

Zuvor musste Google bereits die Gemini-Bildgenerierung von Personen nach Ungenauigkeiten der KI pausieren, nachdem Gemini auf Anfrage nach deutschen Soldaten von 1943 KI-Bilder mit Menschen asiatischer und afrikanischer Herkunft erstellt hatte. Das hat Google schnell eingeräumt und behoben. Das, was die KI zuvor ausgab, sei nicht so vorgesehen gewesen. So wollte Google immer einen "Bereich von Personen" anbieten, damit die Bilder auf der ganzen Welt funktionieren. Dabei sei es auch zu den historisch nicht korrekten Darstellungen gekommen.

(fds)

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