USA: Mann soll Migrant in gefälschte Morddrohungen an Donald Trump verwickelt haben

vor 1 Tag 2

Ein Mann aus Wisconsin wird beschuldigt, einen Brief gefälscht zu haben, in dem Präsident Donald Trump mit dem Tod gedroht wird. Er soll die Morddrohung im Namen eines Migranten geschrieben haben, um diesen abschieben zu lassen, so die Anklage.

In einer am Montag eingereichten Strafanzeige heißt es, Demetric S. stecke hinter einem Brief, der mit der Absenderadresse und dem Namen von Ramón M. an Staats- und Bundesbeamte geschickt wurde.

Demetric S. wurde am Montag wegen Einschüchterung von Zeugen, des Identitätsdiebstahls und Nichterscheinens vor Gericht nach Freilassung auf Kaution in zwei Fällen angeklagt. Ramón M. sollte in einem anderen Fall gegen ihn aussagen, diese Aussage habe Demetric S. verhindern wollen.

Drohbrief auf Social Media veröffentlicht

Einwanderungsbeamte nahmen Ramón M., 54, am 21. Mai fest, nachdem er sein Kind in Milwaukee zur Schule gebracht hatte. Heimatschutzministerin Kristi Noem gab die Festnahme bekannt und sagte, er habe einen Brief geschrieben, in dem er drohte, Trump zu töten und »sich selbst nach Mexiko abzuschieben«.

Der Drohbrief wurde vom Heimatschutzministerium veröffentlicht

Der Drohbrief wurde vom Heimatschutzministerium veröffentlicht

Foto: Department of Homeland Security / AP

Das Weiße Haus veröffentlichte ein Bild des Briefes sowie ein Foto von Ramón M. auf Social Media. In dem Brief wurde Wut über Trumps Abschiebungen zum Ausdruck gebracht und gedroht, ihm bei einer Kundgebung mit einem Gewehr in den Kopf zu schießen.

Aus den Gerichtsdokumenten geht eine ganz andere Geschichte hervor

Als Ermittler mit Ramón M. sprachen, stellte sich heraus, dass er nicht fließend Englisch spricht, so steht es in den Gerichtsdokumenten. Auch hätte sich seine Handschrift von der in dem Brief unterschieden, wie die Ermittler mittels einer Handschriftprobe feststellten.

Ramón M. ist als Opfer in einem anderen Fall aufgeführt, in den Demetric S. verwickelt ist. Dieser wartet im Milwaukee County Jail wegen bewaffneten Raubüberfalls und schwerer Körperverletzung auf seinen Prozess.

Strafverfolgungsbeamte hörten den Angaben zufolge mehrere Anrufe ab, die Demetric S. vom Gefängnis aus tätigte und in denen er über Briefe sprach, die verschickt werden müssten. Auch über einen Plan, jemanden von der Behörde »Immigration and Customs Enforcement« (ICE) abholen zu lassen, damit sein Verfahren eingestellt werden könne, habe er gesprochen. Demetric S. habe bei der Polizei zugegeben, dass er die Briefe geschrieben habe, heißt es in den Dokumenten.

In einer per E-Mail versandten Erklärung teilte das Ministerium für Heimatschutz mit, dass die Ermittlungen zu der Bedrohung andauern würden. Und weiter: »Im Laufe der Ermittlungen wurde festgestellt, dass sich diese Person illegal im Land aufhält und sie vorbestraft ist. Er bleibt in Gewahrsam.«

Die Anwälte von Ramón M. erklärten, dass gegen ihn keine aktuellen Anklagen vorlägen und sie keine Informationen über Verurteilungen in seinem Strafregister hätten. Über die Enthüllungen hatte zuerst CNN  berichtet.

Ramón M. arbeitet als Tellerwäscher in Milwaukee, wo er mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebt. Er hatte vor Kurzem ein sogenanntes U-Visum beantragt. Dieses sei für Menschen gedacht, die sich illegal im Land aufhalten und Opfer eines schweren Verbrechens werden, sagte seine Rechtsanwältin Kime Abduli.

Abduli sagte dem »Milwaukee Journal Sentinel « am Montag, sie sei froh, dass M. von jeglicher Verwicklung in die Drohbriefe freigesprochen worden sei. Sein Anwalt für Abschiebungsangelegenheiten, Cain Oulahan, schrieb am Montagabend in einer E-Mail, dass das Hauptaugenmerk jetzt darauf liege, Ramón M.s’ Entlassung aus der Haft zu erreichen.

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