"Glühfarbe" von Thea Mantwill: Wenn Ronja Räubertochter das wüsste

vor 18 Stunden 2

Eine originelle Dystopie: Thea Mantwills Debütroman

 Stück für Stück wird die Erzählerin in Thea Mantwills Debütroman "Glühfarbe" von der virtuellen Welt absorbiert.
Stück für Stück wird die Erzählerin in Thea Mantwills Debütroman "Glühfarbe" von der virtuellen Welt absorbiert. © Westend61/​Ullstein (Symbolbild)

Wer eine Pause von den schlechten Nachrichten braucht und statt an der Gegenwart einmal an der Zukunft verzweifeln will, der sollte nach Thea Mantwills Debüt Glühfarbe greifen: dystopische Prosa in einem Near-future-Setting, ein bekanntes und bewährtes Konzept.

Mantwill erzählt die Geschichte einer namenlosen Protagonistin, die gemeinsam mit ihrem Freund Buster am Rande der Gesellschaft um das Überleben kämpft. Das Paar lebt in einer verlassenen Fabrikhalle, wo "stetig der Ozean aus der Decke tropft" und die Tage ereignislos verstreichen. Als Buster endlich einen Job als Tänzer findet, gerät seine Freundin in eine unbequeme Schwebelage: Sie hat nichts zu tun und nichts zu verlieren. Die Lösung für dieses Dilemma ist die virtuelle Welt des Metaverse, also eine Plattform im Internet, auf der jeder zum Idol werden und in den Genuss ungeahnter Privilegien kommen kann, wofür es nicht mehr als einen Avatar, einen Decknamen und einen romantisierenden Filter braucht.

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