Kinder in Gaza Emine Erdoğan schreibt Brief an Melania Trump
In einem persönlichen Schreiben an Wladimir Putin mahnte die First Lady der USA den Schutz der Kinder in der Ukraine an. Das müsse auch für Gaza gelten, meint die Frau des türkischen Präsidenten.
24.08.2025, 11.56 Uhr

Emine Erdoğan und Recep Tayyip Erdoğan im Juni 2025
Foto:Toby Melville / REUTERS
Emine Erdoğan, Frau des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, hat sich in einem Brief an Melania Trump gewandt. Darin appelliert sie, sich für die Kinder in Gaza einzusetzen. Die Worte »unbekanntes Baby«, die auf den Leichentüchern Tausender Kinder aus Gaza stünden, hinterließen »unheilbare Wunden in unserem Gewissen«, schreibt Erdoğan. Sie vertraue darauf, »dass das wichtige Mitgefühl, das Sie für die 648 ukrainischen Kinder gezeigt haben, die ihr Leben im Krieg verloren haben, auch auf den Gazastreifen ausgeweitet wird«.
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Erdoğan bezieht sich auf den Brief, den die First Lady der USA an Wladimir Putin gerichtet hatte. Darin hatte sie den russischen Machthaber zu Frieden und zum Schutz der Kinder aufgerufen (mehr dazu lesen Sie hier). Die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten, Olena Selenska, hatte daraufhin ebenfalls ein Schriftstück für Melania Trump formuliert, das Wolodymyr Selenskyj dem US-Präsidenten beim Treffen in Washington überreichte .
Zivilisten »brutal getötet«
»Als eine Mutter, als eine Frau, als ein menschliches Wesen teile ich die in Ihrem Brief ausgedrückten Gefühle zutiefst, und ich hoffe, dass Sie den Kindern von Gaza dieselbe Hoffnung geben werden, die sich genauso nach Frieden und Ruhe sehnen«, schreibt Erdoğan. Die First Lady der USA solle einen Brief an den israelischen Premier Benjamin Netanyahu schicken, um die humanitäre Krise in Gaza zu beenden. In dem Gebiet seien »in weniger als zwei Jahren 62.000 unschuldige Zivilisten, darunter 18.000 Kinder, brutal getötet« worden, heißt es weiter.
Der türkische Präsident war im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits als Vermittler aufgetreten. Die Beziehungen zu Israel sind deutlich angespannter und haben sich seit dem Krieg in Gaza weiter verschlechtert. So nannte Erdoğan die Hamas eine »Befreiungsorganisation« und wünschte Israel »Zerstörung und Elend«. Zuletzt hatte er Israel vorgeworfen, Hunger im Gazastreifen als Waffe einzusetzen.
Am Freitag hatten Uno-Experten erstmals eine Hungersnot im Norden des Gazastreifens festgestellt. Bilder von hungernden Kindern gehen um die Welt. Währenddessen plant Israel offenbar die Einnahme von Gaza-Stadt, ein entsprechendes Vorgehen wurde von Verteidigungsminister Israel Katz gebilligt.
Die Nachrichtenagentur dpa berichtete am Sonntagmorgen, Augenzeugen hätten israelische Truppen in einem Teil der Stadt gesichtet. Die israelische Armee teilte mit, man äußere sich nicht zu den Positionen ihrer Soldaten.