Zum 34. Mal ist der FC Bayern Deutscher Meister - erst zum vierten Mal feierte der Rekordmeister den Titelgewinn auf der sinnbildlichen Couch. Ein Blick in die Bundesliga-Historie ...

Die Pappschalen liegen in München schon lange bereit. imago/Ulmer
Es war keine Couch im klassischen Sinne zu sehen, als Harry Kane sein erstes von sicherlich bald vielen Feier-Videos auf seinen sozialen Kanälen teilte. Der 31-Jährige gab im Münchner Edel-Lokal "Käfer" seine Gesangskünste zum Besten, wo er gemeinsam mit seinen Teamkollegen das 2:2 von Verfolger Leverkusen beim SC Freiburg am Sonntagnachmittag verfolgt hatte. Durch das Remis bescherte Freiburg dem FC Bayern auch ganz offiziell die Meisterschaft.
Die Münchner hatten es am Vortag verpasst, in Leipzig selbst Nägel mit Köpfen zu machen (3:3). Stattdessen also waren sie auf Schützenhilfe der Breisgauer angewiesen, um schon am 32. Spieltag die Feierlichkeiten einzuleiten - was andererseits wohl spätestens nächste Woche im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geschehen wäre.
Statt mit den Fans feierten die Spieler nun also jedoch erstmal in kleinem Kreis und vor dem Fernseher. Dass eine Mannschaft den Bundesliga-Titel auf der sinnbildlichen Couch eintütete, gab es zuvor in der Geschichte des Fußball-Oberhauses erst dreimal. Jeweils hieß der Meister FC Bayern.
"Couch-Premiere" 1989 - Gladbach bekommt Feier-Wut zu spüren
Die "Couch-Premiere" feierte der Rekordmeister in der Saison 1988/89 am 32. Spieltag. Der FC Bayern gewann am Samstag mit 5:0 gegen Bayer 05 Uerdingen, dann mussten die Spieler und Fans aber drei Tage auf den fixen Titelgewinn warten. Der 1. FC Köln als ärgster Verfolger spielte erst am Dienstagabend - und patzte beim späteren Absteiger Stuttgarter Kickers (0:0). Die Bayern konnten sie dadurch nicht mehr einholen.
Die nächste Couch-Meisterschaft ließ anschließend 26 Jahre auf sich warten: Wieder feierte der FCB, dieses Mal schon am 30. Spieltag der Saison 2014/15, weil Verfolger Wolfsburg in Gladbach verlor (0:1). Vier Spiele vor Schluss betrug der Vorsprung nach einem Bayern-Sieg am Samstag gegen Hertha (1:0) und der VfL-Pleite am Sonntag uneinholbare 15 Punkte.
Sechs Jahre später war die Meisterschaft auf der Couch erneut sehr sinnbildlich zu verstehen: Der FC Bayern war gerade in der Vorbereitung auf seine Samstagabendpartie des 32. Spieltags der Saison 2020/21 gegen Gladbach, als der BVB am Samstagnachmittag einen späten 3:2-Erfolg gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig einfuhr und die Bayern somit zum Meister machte. Die anschließenden Feierlichkeiten in der Allianz-Arena hatten es in sich: Der FC Bayern fertigte die Fohlen - auch der nächste Gegner am Samstag - mit 6:0 ab.
pja, usc