El Salvador will mangelnde Höflichkeit an Schulen bestrafen

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Schüler in El Salvador müssen höflich sein – oder bald mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Wer nicht »Guten Morgen«, »Danke« oder »Bitte« sagt, soll künftig mit Punkten bestraft werden. Mit den Vorschriften will die neue Bildungsministerin des mittelamerikanischen Landes, die Militäroffizierin Karla Trigueros, die Disziplin an Schulen fördern.

Die strengen Regeln gehören zur Politik der harten Hand des rechtspopulistischen Präsidenten Nayib Bukele. Im Kampf gegen die Kriminalität gilt in dem Land mit rund 6,4 Millionen Einwohnern seit drei Jahren der Ausnahmezustand. Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit und das Fernmeldegeheimnis wurden eingeschränkt.

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Das System an den Schulen ahndet Verstöße gegen die Höflichkeit mit Punkten – ähnlich wie beim Führerschein in Deutschland. Wer sich nicht bedankt, wenn er sich beispielsweise bei einem Mitschüler einen Stift leiht, wird mit einem Punkt bestraft. Bei bis zu drei Punkten droht ein Vermerk und eine Strafarbeit zum Thema Höflichkeit. Ab 15 Punkten müssen die Betroffenen das Schuljahr wiederholen. Die Punkte können aber etwa durch freiwillige Teilnahme an der Schulreinigung abgebaut werden. Zusätzlich sollen die Schulleiter die Frisur und die Uniform der Schüler täglich überprüfen.

Präsident Bukele ließ in den vergangenen drei Jahren 88.750 Menschen wegen mutmaßlicher Verwicklung in Banden inhaftieren. Rund 1,7 Prozent der Bevölkerung sitzen im Gefängnis. Laut der Datenbank »World Prison Brief« hat El Salvador die höchste Gefangenenrate weltweit. Menschenrechtler prangern willkürliche Festnahmen und Misshandlung an.

Erst Anfang des Monats hatte das Parlament von El Salvador die unbegrenzte Wiederwahl von Bukele gebilligt. Die beschlossene Neuregelung sieht vor, dass die aktuelle Amtszeit des Präsidenten bereits am 1. Juni 2027 endet, also zwei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen. Damit sollen künftig Präsidenten-, Parlaments- und Kommunalwahlen gleichzeitig stattfinden. Zudem wird die zweite Wahlrunde abgeschafft. Um Präsident zu werden, wird eine einfache Mehrheit genügen.

Bukele bezeichnete sich selbst spöttisch als den »coolsten Diktator der Welt«.

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