Auf der Rangliste der kürzesten Symphonien, die jemals geschrieben wurden, dürfte die elfte von Rued Langgaard (1893 bis 1952) einen Spitzenplatz einnehmen. Gute fünf Minuten dauert das einsätzige Stück, es besteht aus einer elefantösen Walzermelodie, die in immer neuen Tonarten wiederholt wird. Das volle Orchester ist im Einsatz, das Tosen ist infernalisch, am Ende treten vier weitere Tuben zum Blechbläsersatz dazu und blasen mit gehaltenen Tönen zur Apokalypse. Ein Walzer, der sich in den Untergang dreht: Vom Konzept her erinnert das an Maurice Ravels „La Valse“. Wo bei Ravel aber die äußerst kultivierte Form des Tonpoems dem Hörer einen Halt bietet, herrscht beim dänischen Komponisten die pure Ausweglosigkeit. „Ixion“ betitelte er das Werk, nach der Figur aus der griechischen Mythologie, die von Zeus zur Strafe auf ein ewig sich drehendes Feuerrad gebunden wurde.