Donnerstag: Millionenurteil wegen Android-Daten, Twitter-Funktionen für Threads

vor 7 Stunden 1

Wenn Android im Hintergrund Daten an Google schickt, kann das die Mobilfunkrechnung belasten. Da das nicht in den Nutzungs- und Datenschutzbedingungen vermerkt ist, soll Google laut einem kalifornischen Urteil dafür geradestehen. Das dürfte fast 315 Millionen US-Dollar kosten, doch Google hat bereits Rechtsmittel angekündigt. Derweil erlaubt Threads als X-Alternative von Meta erstmals Messaging von und zu Followern, doch es gibt Kritik von weiblichen Nutzern wegen drohender Belästigungen. Zudem kommt mit dem Highlighter eine Funktion zu Threads, die den Trends des ehemaligen Twitter entspricht. In den USA ist eines der führenden Druckerunternehmen noch größer geworden, denn die Ende 2024 beschlossene Übernahme Lexmarks durch Xerox wurde jetzt genehmigt. Es geht nicht zuletzt um Managed-Print-Dienste, bei denen Kunden Drucker und Materialien mieten. Für die Abonnenten ist das bequemer und sicherer, für die Druckeranbieter profitabler – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google soll kalifornischen Android-Nutzern insgesamt 314,6 Millionen US-Dollar bezahlen. Laut Urteil eines kalifornischen Geschworenengerichts hat Google nicht offengelegt, dass das Handybetriebssystem Android sowie Google Apps auch dann Daten an Google übertragen, wenn das Handy gar nicht aktiv genutzt wird und die Apps im Hintergrund oder geschlossen sind. Die geernteten Daten förderten Googles Geschäft, insbesondere das Werbegeschäft, zeiht die Sammelklage. In diesem Fall geht es allerdings nicht um Datenschutz, sondern direkt um Geld. Denn die Android-Smartphones warteten mit der Datenübertragung nicht auf WLAN-Zugang, sondern verbrauchten Datenvolumen des jeweiligen Mobilfunkvertrages: Millionenurteil gegen Google wegen Android-Datenübertragung im Hintergrund.

Mobilfunkdaten nutzen auch soziale Netzwerke wie Threads. Dieser Dienst ist vor ziemlich genau zwei Jahren als Alternative zu X (vormals Twitter) gestartet und hat jetzt zwei Funktionen bekommen, die Twitter damals populär gemacht haben. Denn nun ist es auch in Threads möglich, mit anderen Nutzern persönliche Nachrichten auszutauschen. Momentan ist die Funktion noch beschränkt, aber es gibt bereits Kritik, vor allem von Frauen, die Belästigung befürchten. Zudem hat das soziale Netzwerk den "Threads Highlighter" eingeführt, der angesagte Themen im Feed heraushebt. Vorbild waren offensichtlich die Trends bei Twitter, hier allerdings ohne #Hashtag. Damit wird Threads dem großen Vorbild X immer ähnlicher: Threads bekommt Direktnachrichten sowie Highlighter für angesagte Themen.

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Der Druckerhersteller Lexmark International gehört jetzt Xerox Holdings. Die kurz vor Weihnachten 2024 bekannt gegebene Übernahme Lexmarks durch Xerox hat alle erforderlichen Genehmigungen erhalten und ist zum 1. Juli durchgeführt worden. Lexmark wurde dabei mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet, unter Einbeziehung seiner Verbindlichkeiten. Laut Xerox' Angaben ist das gemeinsame Unternehmen unter den Top 5 in allen wichtigen Druckermarktsegmenten und sogar Weltmarktführer bei Managed Print Services. Dabei kaufen Kunden nicht selbst Drucker und Verbrauchsmaterial, sondern zahlen laufende Gebühren. Im Gegenzug stellt der Dienstleister Drucker, Ersatzteile, Wartung, Papier, Toner oder Tinte sowie Software und statistische Auswertungen: Xerox übernimmt Lexmark und wird neuer Marktführer bei Druckabos.

In Taiwan wurde ein ehemaliger Rettungssanitäter festgenommen, der das Notrufsystem der Feuerwehr von Kaohsiung infiltriert und sensible Einsatzdaten in Echtzeit an Bestattungsunternehmen verkauft haben soll. Der 30-jährige Mann hatte laut Anklage Zugriff auf Einsatzzeiten, Standorte und GPS-Daten, um vier Bestattungsfirmen einen strategischen Vorteil zu verschaffen. Die Bestatter konnten so schneller als die Konkurrenz am Einsatzort erscheinen – teilweise noch vor den Rettungskräften. Im Gegenzug kassierte Pan monatlich mehrere tausend bis zehntausend Taiwan-Dollar, umgerechnet etwa 100 bis über 1000 Euro: Ehemaliger Rettungssanitäter verkauft in Taiwan Daten aus Leitstelle an Bestatter.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über die Pläne der EU, ihre strengen Digitalgesetze wie den Digital Markets Act für US-Unternehmen zu lockern oder auszusetzen. Kritiker befürchten einen "Kuhhandel" mit den USA, der die europäische Digitalstrategie untergraben könnte. Welche Auswirkungen hätte eine solche Aussetzung? In Deutschland modernisiert die Bahn ihr veraltetes Leitsystem, um die Koordination der Züge effizienter zu machen und Verspätungen zu reduzieren. Wie realistisch sind die Verbesserungsversprechen? Derweil plant Microsoft, den berüchtigten "Blue Screen of Death" durch eine schwarze Variante zu ersetzen. Wird die schwarze Variante benutzerfreundlicher oder ist es nur eine optische Anpassung? Darum geht es heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: EU-Digitalgesetze, Bahn-Leitsystem, Windows-Bluescreen.

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(fds)

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