Die Generalprobe für die Europameisterschaft ist den deutschen Fußballerinnen gelungen: In Wien gewann die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück mit 6:0 gegen Österreich. Dabei erzielten sie alle sechs Tore schon in der ersten Hälfte.
Schon nach 14 Sekunden ging die deutsche Elf durch einen Treffer von Sydney Lohmann in Führung. Außerdem trafen Lea Schüller (9. Minute), Selina Cerci (26.), Klara Bühl (31.), erneut Lohmann und Laura Freigang (43.).
Es war das letzte Spiel vor der Europameisterschaft vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz. Vier Tage nach dem 4:0 in Bremen gegen die Niederlande konnten die DFB-Frauen ihre gute Form bestätigen.
Viele Wechsel
Da sich die DFB-Auswahl bereits vorzeitig für das Final Four in der Nations League im Herbst qualifiziert hatte, nutzte Wück die Partie noch zu personellen Experimenten. »Es geht bei den Spielern, die jetzt noch reinkommen, darum, sich zu zeigen, sich zu beweisen. Wir brauchen den kompletten Kader«, sagte er in der ARD.
Wie angekündigt wechselte der 51-Jährige seine Startelf auf vier Positionen: Als Spielmacherin begann Frankfurts Freigang für die zuletzt so starke Linda Dallmann. Deren Bayern-Kollegin Lohmann vertrat Sjoeke Nüsken im Mittelfeld. Die Münchnerin Franziska Kett lief als Linksverteidigerin auf, und Hoffenheims Cerci besetzte mit viel Elan den rechten Flügel für Jule Brand.
Schüller mit ihrem 52. Tor
Die Österreicherinnen um Kapitänin Sarah Zadrazil vom FC Bayern hatten die Teilnahme an der Europameisterschaft verpasst. Nach Lohmanns 1:0 staubte Schüller per Kopf ab, als Torhüterin Mariella El Sherif den Ball von Bühl nur abklatschen konnte. Es war bereits das 52. Tor im 75. Länderspiel der Münchnerin.
Angriff auf Angriff rollte auf das Austria-Tor zu, auch wenn die deutschen Frauen hinten zunächst einige Male wackelten. Cerci nutzte dann eine Flanke der auffälligen Bühl zum 3:0, ehe die Linksaußen selbst flach zum 4:0 einschoss. Noch vor der Pause jubelten erneut Lohmann und dann auch Freigang.
Zur zweiten Hälfte wechselte Wück noch dreimal durch. Der Druck der Vizeeuropameisterinnen von 2022 ließ dadurch kaum nach. Österreich zog sich allerdings weit zurück, um nicht ein zweistelliges Ergebnis zu kassieren.
Am 12. Juni wird Bundestrainer die 23 Spielerinnen für den Kader nominieren. Dann geht es am 19. Juni in die Vorbereitung nach Herzogenaurach. Weiter offen ist, ob Bayern-Star Lena Oberdorf im Kader bleibt. Die 23-Jährige hat seit ihrem Kreuzbandriss vor einem knappen Jahr kein einziges Spiel bestritten.