Konstanz wird bei der BSG Chemie Leipzig in dieser Saison allenfalls klein geschrieben. Vor allem die Effizienz vor dem gegnerischen Tor stand zuletzt oft zwischen Erfolg und Misserfolg des Traditionsklubs. Nun kommen auch noch personelle Probleme hinzu.
Nach zuletzt schwankenden Leistungen gastiert Chemie Leipzig am Samstag bei Carl Zeiss Jena IMAGO/Beautiful Sports
Das Auf und Ab bei der BSG Chemie geht weiter: In einem packenden Spiel auf Augenhöhe und mit leichten Chancenvorteilen unterlagen die Leipziger im Traditionsduell dem FSV Zwickau mit 0:2. Außer den vergebenen Chancen haben sich die Grün-Weißen wenig vorzuwerfen. Dieses Manko aber schleppt man in Leipzig-Leutzsch seit Jahren mit sich herum. In dieser Saison ist die Torarmut allerdings besonders ausgeprägt, obwohl man mit Stanley Ratifo sogar einen mosambikanischen Nationalspieler in seinen Reihen weiß. Sechs der 14 Saisontreffer erzielte der 29-Jährige, der in Halle an der Saale aufwuchs und trotz ermüdender Länderspielreise in der letzten Woche 90 Minuten durchspielte.
Er vergab auch die beiden besten Gelegenheiten seiner Leutzscher, scheiterte mindestens einmal an den schlechten Platzverhältnissen. So ging es auch seinem Sturmkollegen Tim Bunge, der nach zuletzt zwei Treffern im Pokal in Auerbach dieses Mal leer ausging. Auch bei ihm fehlten mehrmals die berühmten Zentimeter.
Vier Ausfälle - Kirstein-Einsatz fraglich
Nun fehlen inzwischen vier Akteure gesperrt oder verletzt beim kommenden Auswärtsspiel in Jena. Janik Mäder sah nach einem taktischen Foul gleich mal die Rote Karte, Cemal Kaymaz sah Gelb-Rot, Fabian Rüth ist nach fünf gelben Karten gesperrt und Paul Horschig verletzt. Ein Fragezeichen steht auch hinter Florian Kirstein, der zuletzt mit Schulterproblemen fehlte.
So ist nun Sommerzugang Marcel Kohn, der von Hansa Rostocks U 23 kam, gefragt. Der stabile Abwehrrecke glänzte gegen Zwickau mit sehr gutem Aufbauspiel, ließ sich aber beim Zwickauer Führungstreffer zu leicht abhängen. "Da müssen wir cleverer sein, und auch mal das 0:0 mitnehmen", zeigte sich der ehemalige Rostocker Kapitän selbstkritisch.
Ich hoffe, dass der Knoten bald platzt.
Vorne hoffen die Chemiker auf die Rückkehr von Florian Kirstein, der bislang eine eher durchwachsene Saison spielt. In 15 Spielen gelang dem schnellen Angreifer bislang noch kein Tor und lediglich eine Torvorbereitung. "Ich hoffe, dass der Knoten bald platzt", zeigt sich der Stürmer zuversichtlich.
Vor dem letzten Hinrundenspiel weiß man bei der BSG, was die Stunde geschlagen hat. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt zwar acht Punkte, doch sollte es bald gelingen, mehr Konstanz in die Leistungen und Ergebnisse zu bringen. Der Kader gibt zweifellos mehr her als Platz 13.
Jens Fuge