Direktorin Susan Monarez und drei weitere Führungskräfte verlassen die US-Gesundheitsbehörde. Einer von ihnen kritisiert Gesundheitsminister Robert F. Kennedy deutlich.
28. August 2025, 2:20 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AP, Reuters, eca
Die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Susan Monarez,
tritt nach nur wenigen Wochen im Amt zurück. Das teilte das
US-Gesundheitsministerium ohne Angabe von Gründen mit. "Ich kann dazu keinen
Kommentar abgeben", sagte Monarez der Nachrichtenagentur AP.
Auch drei weitere Führungskräfte der CDC geben ihre Posten ab: Die Chefärztin Debra Houry, der Chef des National Center for Emerging and Zoonotic Infectious Diseases, Daniel Jernigan, sowie Demetre Daskalakis, Direktor des National Center for Immunization and Respiratory Diseases. Daskalakis begründete seinen Rücktritt in einem Schreiben mit einer "andauernden Politisierung und Instrumentalisierung der öffentlichen Gesundheit". Die Ansichten von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy jr. hätten seine Fähigkeit infrage gestellt, "meine derzeitige Rolle in der Behörde und im Dienst an der Gesundheit des amerikanischen Volkes fortzuführen".
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"Susan Monarez ist nicht länger Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention. Wir danken ihr für ihren engagierten Dienst am amerikanischen Volk", hieß es in einem Beitrag auf dem offiziellen X-Kanal des Ministeriums. Die Zeitung Washington Post und der US-Sender CNN berichteten unter Berufung auf Insider, Monarez sei aus dem Amt gedrängt worden.
CDC-Chefin mit der kürzesten Amtszeit
Die 50-jährige Monarez hatte das Amt als CDC-Chefin erst am 31. Juli angetreten. Mit ihrem Rücktritt ist sie die Direktorin mit der kürzesten Amtszeit in der 79-jährigen Geschichte der Behörde. US-Präsident Donald Trump hatte ursprünglich den Arzt und früheren Abgeordneten David Weldon für das Amt vorgeschlagen, zog dessen Nominierung aber überraschend zurück.
Weldon gilt als Vertrauter von Kennedy, der seit Jahren als Impfkritiker bekannt ist. Er kritisiert frühere Entscheidungen der Behörde und versucht, diese teilweise abzuschaffen. Er strich Geld für die Entwicklung von Impfstoffen und entließ das Impfgremium der CDC. Er vertrat in der Vergangenheit auch die These, Impfungen riefen Autismus hervor. Dieses Gerücht ist wissenschaftlich widerlegt.
Monarez hatte vor Amtsantritt ein Bestätigungsverfahren im US-Senat durchlaufen. Dort sagte sie, sie schätze Impfungen und fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.