Die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD ist in einer geostrategisch schwierigen Lage gestartet – und stößt schon nach kurzer Zeit auf viel Ablehnung: Nur 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind laut aktuellem ARD-„DeutschlandTrend“ mit der Arbeit von Schwarz-Rot zufrieden. Deutlich mehr sind mit der neuen Regierung unzufrieden – 51 Prozent.
Besonders deutlich ist das Misstrauen bei Themen der Migration und sozialen Sicherheit, die zuletzt am meisten polarisierten. Nur 38 Prozent trauen der Regierung zu, die „irreguläre Migration wirksam zu steuern“, lediglich 37 Prozent halten sie für kompetent bei der sozialen Sicherung – ein Minus von sechs Prozentpunkten gegenüber Februar.
Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würde die Union trotzdem profitieren. Mit 29 Prozent – das ist ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten – liegt sie weiterhin vorn, während die SPD von 16 auf 15 Prozent rutscht. Die AfD hält sich mit 23 Prozent weiterhin auf dem zweiten Rang. Die Grünen gewinnen einen Prozentpunkt hinzu und liegen nun mit 12 Prozent vor den Linken, die einen Prozentpunkt einbüßen und damit mit neun Prozent unter den Grünen rangieren. Unverändert bei vier Prozent bleiben BSW und FDP.
Ein Drittel der Deutschen will Waffenstopp
Überraschend deutlich zeigen sich die Deutschen bei außenpolitischen Fragen. Nur noch 48 Prozent halten Israel für einen vertrauenswürdigen Partner – ein Einbruch von elf Prozentpunkten. Gleichzeitig lehnen 73 Prozent die militärischen Angriffe Israels und das „Vorgehen“ im Gazastreifen als „zu weitgehend“ ab. 77 Prozent begrüßen die jüngste Kritik von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an den israelischen Offensiven im Gazastreifen. Nur 13 Prozent sprechen sich für eine bedingungslose Unterstützung Israels aus.
Das zeigt sich auch in der Frage nach Waffenlieferungen, bei denen die Befragten allerdings deutlich zögerlicher waren. 40 Prozent sprechen sich für eine Begrenzung aus, etwa jede:r Dritte:r möchte einen vollständigen Waffenstopp.
Auch ein neues Verteidigungsziel der NATO stößt auf breite Ablehnung: Statt wie bisher zwei Prozent sollen künftig fünf Prozent des BIP für militärische Zwecke aufgewendet werden – 54 Prozent der Befragten halten das für überzogen.
Innenpolitisch bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der beliebteste Politiker, während Friedrich Merz mit wachsender Bekanntheit ebenfalls an Zustimmung gewinnt. In seiner Rolle als Außenpolitiker wird Merz gemischt gesehen: 47 Prozent trauen ihm zu, ein gutes Verhältnis zu US-Präsident Trump aufzubauen – 46 Prozent halten ihn außenpolitisch für zu unerfahren.