Angriff auf den Iran: Was Israels Angriff für den Nahen Osten verändert

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Nach israelischen Luftangriffen auf den Iran droht dieser mit Vergeltung. Was bedeutet der Militärschlag für die Region? Und: Verhandlungen über den Schutz der Ozeane

13. Juni 2025, 18:17 Uhr

In der vergangenen Nacht hat Israel in einem groß angelegten Luftangriff den Iran bombardiert. Die Ziele der israelischen Regierung waren nach eigenen Angaben iranische Militärstützpunkte und Atomanlagen. Laut Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sei der Angriff ein Präventivschlag gegen die Nuklearpläne des iranischen Regimes, um Israels "Überleben zu sichern". Denn der Iran verfüge über ausreichend Uran, um fünfzehn Atombomben zu bauen. Deshalb sei der Angriff auch nur der "Eröffnungsschlag" der mehrtägigen Operation "Rising Lion". So gingen die Angriffe auch heute Mittag weiter. In einem ersten Vergeltungsangriff startete der Iran zahlreiche Drohnen in Richtung Israel, die aber abgefangen wurden. Der Iran stuft den israelischen Großangriff als "Kriegserklärung" ein. Bisher sind mehrere hochrangige iranische Militärs und Nuklearwissenschaftler getötet worden, unter ihnen auch der Kommandeur der Revolutionsgarden, Generalmajor Hussein Salami und Generalstabschef Mohammed Bagher. Unklar ist, wie viele Zivilisten getötet oder verletzt worden sind. Als Reaktion auf den Angriff hat Israel weltweit alle Botschaften und Konsulate geschlossen. Sowohl die EU als auch US-Präsident Donald Trump rufen zu Diplomatie und Deeskalation auf. "Noch ist Zeit, dieses Gemetzel zu beenden", verkündete Trump auf seiner Plattform Truth Social. Jan Roß berichtet für die ZEIT aus Israel und ordnet im Podcast ein, welche Folgen der Angriff für die Stabilität der Region haben wird, wie sich die Machtordnung verschieben könnte und warum Israel eine iranische Atombombe so sehr fürchtet. 

In Nizza endet heute Abend die UN-Ozeankonferenz. Eine Woche diskutierten Politiker, Wissenschaftlerinnen und Aktivisten darüber, wie die Meere besser vor den Bedrohungen des Klimawandels, wie etwa Plastikverschmutzung oder schwindender Artenvielfalt, geschützt werden können. Insbesondere soll die Ausbeutung der Ozeane durch Tiefseebergbau zukünftig verhindert werden. Das große Ziel der Konferenz war auch die Ratifizierung des zentralen Abkommens zum Schutz der internationalen Gewässer. Dafür müssen bis September allerdings 60 Länder zustimmen. Frankreich-Reporterin Annika Joeres analysiert, auf welche Beschlüsse sich endgültig geeinigt wurde, wie es um das Hochsee-Abkommen steht und welches Signal die Konferenz für die Zukunft gibt.  

Außerdem im Update: Ein Berufungsgericht spricht US-Präsident Donald Trump doch wieder die Kontrolle über die nach Los Angeles entsandten Nationalgardisten zu. Zuvor hatte ein Gericht in San Francisco das Gegenteil verkündet und Trumps Einsatz der Nationalgarde als illegal und Verletzung der Gewaltenteilung eingestuft.  

Was noch? Erfolglos im Nahverkehr, dafür aber vielleicht bei der Tram-WM?   

Moderation und Produktion: Erica Zingher 

Redaktion: Moses Fendel 

Mitarbeit: Miriam Mair 

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