Bei der am Wochenende beginnenden Klub-Weltmeisterschaft in den USA soll das Publikum mehr mitgenommen werden - etwa in Form der neuen "RefCam". Das hat aber Grenzen laut FIFA.

Bezog als Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission Stellung zur "RefCam": Pierluigi Collina. IMAGO/ZUMA Press Wire
Der Fußball geht mit der Zeit - auch auf Schiedsrichterebene. So kommen ab dem kommenden Wochenende (Eröffnungsspiel in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwischen Al-Ahly und Inter Miami) und bis zum Finale am 13. Juli zahlreiche Regelneuerungen zum Tragen.
Darunter etwa auch Körperkameras und Live-Bilder. Neben Aufnahmen für die Fernsehübertragung dienen diese zunächst Testzwecken. Die FIFA möchte herausfinden, ob diese Perspektive das Erlebnis für die Zuschauer an den Bildschirmen verbessert - darüber hinaus aber auch klären, welche Richtlinien für den Einsatz solcher Kameras gelten könnten.
"Gehen wir Schritt für Schritt vor"
An diesem Mittwoch hat der Weltfußballverband allerdings auch klargestellt, dass nicht alles Aufgezeichnete dem Publikum - vornehmlich den Zuschauern vor Endgeräten - zur Verfügung stehen beziehungsweise live abgespielt wird.
Aufnahmen zur Auswertung strittiger Szenen durch den VAR etwa werden nicht verwendet. Das teilte die FIFA offiziell mit. Ziel der Innovation sei lediglich, "den Fernsehzuschauern ein neues Erlebnis zu bieten", sagte Pierluigi Collina als Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission.
Im Rahmen eines Testlaufs werden die Referees beim neuartigen Klub-WM-Turnier mit 32 Vereinen ein Jahr vor der großen WM mit 48 Nationen - ebenfalls in Amerika ausgetragen zwischen 11. Juni und 19. Juli 2026 - mit Kameras ausgestattet, die am Ohrhörer ihrer Headsets befestigt sind. Durch diese "RefCams" sind Videos aus ihrer Perspektive zu sehen, etwa vom Münzwurf vor der Seitenwahl, Torszenen oder bei Unterhaltungen mit Kapitänen, anderen Spielern.
Collina deutete in diesem Zuge auch an, dass zu einem späteren Zeitpunkt "RefCam"-Aufnahmen auch vom VAR verwendet werden könnten. "Gehen wir Schritt für Schritt vor. Im Moment ist das ein Versuch. Wir müssen etwas Neues ausprobieren, und je einfacher, desto besser", betonte der Italiener und ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter. "Werden wir diese Bilder in Zukunft zeigen? Vielleicht, vielleicht auch nicht."
Tests mit der Bodycam hatten die Regelhüter des International Football Association Boards (IFAB) Anfang März genehmigt.
mag, SID