Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hat auf italienische Medienberichte erbost reagiert. In den Berichten wurde seine Arbeit kritisiert sowie über seine und die Zukunft von Mitarbeitern spekuliert. Er selbst könne die Kritik zwar »managen«, seinen Mitarbeitern und deren Familien gegenüber sei sie aber »einfach respektlos«, sagte der Franzose.
Vor allem das Ziel sei ihm schleierhaft: »Dem Team Stress zu machen? Darin sehe ich keinen Sinn. Aber vielleicht ist es für sie der einzige Grund zu existieren.«

Fred Vasseurs Vertrag läuft am Ende des Jahres aus
Foto: Eric Alonso / PsnewZ / IMAGOMit »dieser Art von Journalisten« könne Ferrari »keine Meisterschaft gewinnen«, sagte Vasseur, der seit 2023 die Geschicke beim wohl legendärsten Rennstall der Formel 1 leitet.
Vor dem Rennen in Kanada hatten die Zeitungen »Corriere della Sera« und »Gazzetta dello Sport« vom möglichen Aus des Teamchefs berichtet.
197 Zähler Rückstand nach neun Rennen
Grund für die Kritik und Spekulationen ist Ferraris bislang durchwachsene Saison. Die Scuderia liegt nach neun Rennen zwar auf dem zweiten Platz der Team-WM, doch der Schein trügt.
Nachdem Ferrari 2024 mit nur 14 Punkten Rückstand auf McLaren Zweiter der Konstrukteurs-WM wurde, fehlen nach einem guten Saisondrittel in diesem Jahr schon 197 Zähler auf den Weltmeisterrennstall.

In Kanada baute Charles Leclerc einen Unfall
Foto: Francois Tremblay / Hasan Bratic / DeFodi Images / IMAGOVasseur, dessen Vertrag zum Saisonende abläuft, hatte noch weitere, etwas weniger weit hergeholte Erklärungen für den holprigen Saisonverlauf parat. Sein Team habe »ein paar Erlebnisse gehabt, bei denen wir Probleme hatten, und hier müssen wir uns eindeutig verbessern«, sagte er und sprach unter anderem die Doppel-Disqualifikation in China an. Doch das Ziel sei klar: »auf Platz eins zu sein, aber ich denke, wir verbessern uns seit Beginn der Saison«.
Unfall im ersten Training
Beim Großen Preis von Kanada am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und Sky) hat Ferrari die Chance, dies wieder unter Beweis zu stellen. Doch das erste freie Training lief für Charles Leclerc nicht nach Plan. Er könne nach einem Unfall nicht an der zweiten Freitagssession teilnehmen, sagte Vasseur.