Inmitten der US-Proteste findet in Washington eine Militärparade zum 250. Gründungstag des US-Heers statt. Trump drohte bereits im Vorfeld Demonstranten. Das Liveblog
15. Juni 2025, 0:24 Uhr
Der Auslöser für die Proteste
Warum ist die Lage vor einer Woche ausgerechnet in Los Angeles eskaliert? Wie steht es um Trumps Migrationspläne? Und was will er eigentlich erreichen? Lesen Sie hier wichtige Antworten zu den Demonstrationen und zum Streit um die Einwanderungspolitik.
Für Donald Trumps Bilderbuch
Brennende Autos, chaotische Zustände – die Bilder, die in den letzten Tagen in den (wenigen) Straßen von Los Angeles entstanden sind, seien ideal für Donald Trump, sagt Muzaffar Chishti. Er leitet das New Yorker Büro des überparteilichen Migration Policy Institute und analysiert, dass die Bilder aus L. A. die politischen Maßnahmen der US-Regierung überlagern. "Wenn Sie ein Drehbuch für diese Regierung schreiben müssten, wie sie Migration thematisieren soll, würde dies genau so aussehen: Bilder einer Stadt voller Einwanderer, die außer Kontrolle geraten ist", sagt Chishti.
Lesen Sie hier das Interview mit dem US-Migrationsexperten zu den Protesten in den USA.
Mutmaßliche Attentate überschatten die Militärparade
Angesichts der mutmaßlichen Attentate in Minnesota gerät die Militärparade in Washington in den Hintergrund. In Minnesota hat mindestens ein Schütze die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman und ihren Ehemann getötet. Vermutlich hatte der Bewaffnete zudem den demokratischen Senator John Hoffman und seine Ehefrau schwer verletzt. Das Ehepaar soll den Operationssaal mittlerweile verlassen haben und sich in einem stabilen Zustand befinden.
Die Ermittler fahnden nach einem 57-jährigen Mann und haben alle "No Kings"-Proteste in Minnesota abgesagt. Die Behörden hatten Grund zur Annahme, dass der mutmaßliche Schütze einen Angriff auf die "No Kings"-Veranstaltungen plante. Ob der Verdächtige mit Komplizen zusammenarbeitete, ist unklar.
Seit Tagen wird vor allem in Los Angeles gegen die harte Abschiebepolitik der Trump-Regierung und die Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen Menschen ohne gültige Papiere demonstriert. Auch in anderen Städten wie New York, Chicago, Philadelphia, Atlanta, Dallas und San Francisco regt sich der Protest. Trump hatte im Zusammenhang mit den Protesten 4.000 Soldaten der Nationalgarde sowie 700 Marineinfanteristen nach Los Angeles geschickt – gegen den Willen des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom. Dieser kritisierte das Vorgehen Trumps heftig und warf ihm einen Angriff auf die Demokratie vor.
Inmitten dieser Unruhen findet am heutigen Samstag anlässlich des 250-jährigen Bestehens des US-Heeres eine großen Militärparade in der Hauptstadt Washington statt – an Donald Trumps Geburtstag. Im ganzen Land sind deshalb seit Wochen Proteste für heute angekündigt – auch in Washington soll es eine Gegendemonstration zur Militärparade geben. Trump warnte die US-Bürger: "Diejenigen, die protestieren wollen, werden mit massiver Gewalt konfrontiert werden".
Wir begleiten die Proteste und die Parade mit diesem Liveblog. Willkommen.
Wie die Proteste der vergangenen Tage bisher verliefen, können Sie hier nachlesen.