Neben Kritik an Trumps Migrationspolitik warfen sie ihm vor, seine gesetzlichen Befugnisse zu überschreiten und wie ein König regieren zu wollen. Laut den Organisatoren gab es Demos in mehr als 2100 Städten in allen 50 Bundesstaaten.
Bei den Anti-Trump-Protesten trotzten etwa in New York Tausende Demonstranten dem Regen. Laut ersten Schätzungen der Organisatoren gingen dort 200.000 Menschen auf die Straßen. Immer wieder skandierten sie: »So sieht Demokratie aus« und forderten die Absetzung Trumps. Auf vielen Schildern wurde die Arbeit der Einwanderungspolizei ICE kritisiert, manche trugen Aufschriften wie: »Wenn ich einen Diktator will, dann frag' ich meine Katze.«
Einen ähnlichen Vorfall gab es in dem Ort Culpepper, im Bundesstaat Virginia. Dort fuhr ein Mann mit einem Geländewagen in eine Gruppe von Demonstranten. Mindestens eine Person wurde von dem Auto erfasst, über mögliche Verletzungen ist noch nichts bekannt. Auch in diesem Fall konnte der Fahrer festgenommen werden.
In der texanischen Bundeshauptstadt Austin musste das Gelände rund um das Kapitol wegen einer Bedrohungslage geräumt werden. Nach der Festnahme eines Mannes können die dort geplanten Proteste aber stattfinden.
Tödliche Attacke gegen Demokratin
Die Sicherheitslage hatte sich noch einmal verschärft, nachdem es am Samstag zu einem tödlichen Angriff auf eine Politikerin der Demokratischen Partei gekommen war. Dabei hatte ein bewaffneter Angreifer Melissa Hortman, die Abgeordnete im Parlament des Bundesstaats war, und ihren Mann in ihrem Haus in einem Vorort von Minneapolis angegriffen. Ein anderer Abgeordneter und dessen Ehefrau wurden in ihrem Haus in einem anderen Vorort rund 15 Kilometer entfernt niedergeschossen und verletzt. Bei beiden Taten geht die Polizei vom selben Schützen aus.
Derzeit wird nach einem verdächtigen 57-Jährigen gesucht. Er war wohl als Polizist verkleidet, wie die zuständigen Behörden mitteilten. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei soll er zu Fuß entkommen sein. In seinem Fahrzeug wurden ein Manifest und eine Zielliste mit Namen von Personen gefunden, darunter die der beiden angegriffenen Abgeordneten.
Der Republikaner Trump lässt am Samstag eine Militärparade in Washington veranstalten. Anlass ist der 250. Gründungstag des US-Heers. Doch es ist auch der 79. Geburtstag des US-Präsidenten.
Trump hatte in der Vergangenheit schon einmal versucht, eine Parade dieser Art auszurichten. Während seiner ersten Amtszeit scheiterte er noch am Widerstand der Militärführung. Das ist in diesem Jahr anders. Mit Pete Hegseth hat er sich einen Getreuen ins Pentagon geholt, Widerworte sind von ihn nicht zu erwarten. Umfragen zufolge ist ein Großteil der US-Bevölkerung gegen die Parade, während sie in Trumps Republikanischer Partei Zustimmung findet.