Amoklauf in Graz: Ist Österreichs Waffenrecht zu weich? - Podcast

vor 14 Stunden 1

Nach dem verheerenden Amoklauf in Graz beschäftigen neben dem Schock und der Trauer viele Menschen im Land die Frage, wie es zu der Tat überhaupt kommen konnte. Bundespräsident Alexander Van der Bellen formulierte es bei seinem Besuch in der Steiermark in dieser Woche so: »Wie ist es möglich, dass ein 21-Jähriger Kurz- und Langwaffe besitzt und die Möglichkeit hat, entsprechende Munition zu kaufen und damit dieses grässliche Massaker anzurichten?«

Österreich hat eines der liberalsten Waffenrechte in ganz Europa, der Täter besaß die Schrotflinte und die Glockpistole, mit der er zehn Menschen und anschließend sich selbst erschoss, völlig legal.

Anders als in Deutschland gibt es in Österreich kaum Voraussetzungen, um Gewehre, Kleinkaliber oder Jagdwaffen zu kaufen. Jeder ab 18 Jahren, der einen Wohnsitz in Österreich hat und nicht vorbestraft ist, kann solche Schusswaffen beim Waffenhändler erwerben und nach einer Wartezeit von drei Tagen mit nach Hause nehmen.

Für Pistolen oder Faustfeuerwaffen benötigt man in Österreich einen Waffenführerschein und eine Waffenbesitzkarte, für die unter anderem ein psychologischer Test obligatorisch ist. Der Amokläufer von Graz hatte eine Waffenbesitzkarte – obwohl er bei der Musterung als psychisch untauglich für den Wehrdienst befunden worden war. Aus Datenschutzgründen darf das Bundesheer solche Informationen aber nicht an andere Behörden weitergeben.

In dieser Folge von Inside Austria rekonstruieren wir den Amoklauf in Graz. Und wir fragen, ob es in Österreich zu einfach ist, an eine Waffe zu kommen.

Hören Sie jetzt die neue Folge:

Podcast Cover

Im wöchentlichen Podcast »Inside Austria« blicken der SPIEGEL und der »Standard« gemeinsam auf die großen und kleinen Skandale in Österreich. Zusammen mit Journalistinnen und Journalisten beider Redaktionen rekonstruieren wir politische Abgründe und Ereignisse, die das Land bewegen.

Sie haben Themenvorschläge oder Feedback zu unserem Podcast? Schicken Sie eine Mail an: insideaustria@spiegel.de .

Gesamten Artikel lesen