Wück vertraut auf Johannes im Tor und hat eine Baustelle auf der Zehn

vor 1 Tag 3

Vor dem Hinspiel im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich plagen das DFB-Team Personalsorgen. Außerdem hat Nationaltrainer Christian Wück ein Problem auf der Zehner-Position.

Christian Wück denkt über eine Systemumstellung nach.

Christian Wück denkt über eine Systemumstellung nach. IMAGO/Fotostand

Gerade gegen Frankreich fehlt Ann-Kathrin Berger im Tor der deutschen Frauen. Die 35-Jährige hatte dem DFB-Team im EM-Viertelfinale gegen die Französinnen durch herausragende Paraden im Spiel und zwei gehaltene Strafstöße im Elfmeterschießen das Weiterkommen ermöglicht. Beim erneuten Aufeinandertreffen kann sie aufgrund von Knieproblemen nicht mitwirken. Die Französinnen "werden natürlich froh sein", sagte Klara Bühl scherzhaft über den Ausfall der deutschen Stammkeeperin.

Wück über Johannes: "Hat es sich verdient"

Nationaltrainer Christian Wück macht sich, was die Torhüterposition angeht, aber keine Sorgen, weil er großes Vertrauen in Berger-Vertreterin Stina Johannes setzt: "Sie hat es sich verdient - als Nummer 2 bei der EM - jetzt zur Nummer 1 zu werden, wenn Ann-Katrin Berger verletzungsbedingt ausfällt", sagte der 52-Jährige bei einem Medientermin im Teamhotel des DFB-Teams.

Aber nicht nur die Stammtorhüterin fehlt der deutschen Mannschaft - auch dahinter wird es dünn: Ena Mahmutovic vom FC Bayern ist ebenfalls verletzt und Sophia Winkler von Eintracht Frankfurt braucht nach ihrem Kreuzbandriss noch Zeit. Als weitere Torfrauen sind Laura Dick von der TSG Hoffenheim und Rafaela Borggräfe vom FC Liverpool im DFB-Kader für die Nations-League-Partien. Und neben den Personalproblemen auf der Torhüterposition muss Wück auch noch mit dem erneuten Kreuzbandriss von Lena Oberdorf zurechtkommen, was den aktuellen Umbruch nicht einfacher macht. Und auch Stürmerin Giovanna Hoffmann von RB Leipzig fällt mit einem Kreuzbandriss aus.

Das Problem mit der Zehn: Dallmann und Freigang konnten nicht überzeugen

Durch Oberdorfs Verletzung ist Linda Dallmann in den Kader nachgerückt. Die offensive Mittelfeldspielerin konnte auf der Zehner-Position im DFB-Team zuletzt ebenso wie Laura Freigang nicht überzeugen. "Unsere Zehner-Position hat im 4-2-3-1-System nicht funktioniert, egal, wer gespielt hat." Deshalb macht sich Wück Gedanken über das System: "Wir haben festgestellt, dass wir während der EM in der Offensive nicht die Räume gefunden haben, die für die Zehner-Position wichtig gewesen wären." Eine Umstellung auf eine Formation ohne klassische Zehn wäre eine Option.

Unabhängig davon hofft der Coach, Freigang nach einem durchwachsenen Saisonstart "wieder in die Spur" zu kriegen. Denn: "Wir sehen schon das Potenzial bei Laura." Neben den offenen Fragen bezüglich des offensiven Mittelfelds muss Wück vor dem Hinspiel des Nations-League-Halbfinals am Freitag (17.45 Uhr) in Düsseldorf auch eine neue Position für Youngster Carlotta Wamser finden, da Giulia Gwinn nach ihrer Innenbandverletzung mit "unfassbar viel Vorfreude" in die Rechtsverteidigung zurückkehrt. Die 21 Jahre alte Leverkusenerin könnte auf den Flügel vorrücken und dafür Jule Brand die Zehn bekleiden. Aber auch die erst 18-jährige Alara vom FC Bayern ist mittelfristig eine Option, denn Wück hat mit ihr "Großes" vor.

mol

Gesamten Artikel lesen