Die AC Mailand war seit dem 2:1 über Florenz neuer Spitzenreiter der Serie A. Das Spiel gegen Schlusslicht Pisa mutete da als eine Pflichtaufgabe an. Doch am Ende ärgerten sich sogar die Gäste über zwei verlorene Zähler.

Verhinderte die Milan-Niederlage gegen Pisa: Zachary Athekame. IMAGO/Nicolo Campo
Zum Auftakt des 8. Spieltags der Serie A traf im Duell der Gegensätze Tabellenführer AC Mailand auf Schlusslicht und Aufsteiger Pisa Sporting Club. Um im Rennen um Rang 1 vorzulegen wechselte Rossoneri-Coach Massimiliano Allegri nach dem jüngsten 2:1-Erfolg gegen die AC Florenz auf zwei Positionen. De Winter und Gimenez starteten für Tomori und Athekame.
Bei den Gästen sah Coach und Ex-Milan-Spieler Alberto Gilardino mehr Handlungsbedarf und änderte seine erste Elf nach dem 0:0 gegen Hellas Verona viermal. Touré, Tramoni, Bonfanti und Meister ersetzten Leris, Marin, Angori und Moreo.
Rafael Leao bringt dominantes Milan in Front
Im ersten Durchgang brannten die favorisierten Gastgeber zwar kein Offensivfeuerwerk ab, hatten aber durchgängig alles unter Kontrolle. Dennoch schlug bereits in der 7. Minute Rafael Leao zu und brachte AC früh in Führung.
Danach flachte die Partie aber merklich ab. Pisa stand defensiv stabil und ließ meist nur Abschlüsse aus der Distanz zu, die selten gefährlich wurden. Beispielhaft sind Schüsse von de Winter (28.), Fofana (40.) und Modric (42.), die aber allesamt über das Tor gingen. Offensiv hingegen zeigten sich die Gäste kaum präsent. Immer mal wieder brach die Gilardino-Elf über die Außenbahnen über Touré und Bonfanti durch, aber spätestens am gegnerischen Strafraum war jedes Mal Schluss.
Cuadrado bringt Pisa auf die Anzeigetafel
Das änderte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs. Tramoni fasste sich bereits in Minute 46 ein Herz und hielt aus der Distanz einfach mal drauf. Der Ball rauschte zwar knapp über das Tor, doch das war die bis dahin beste Szene des Tabellenletzten der Serie A.
Pisa blieb auch in der Folge weiter dran und hatte dann das Glück des Tüchtigen. Der eingewechselte Cuadrado holte in der 58. Minute einen Handelfmeter raus, indem er nach einem tollen Solo de Winters Arm anschoss (58.). Auch der VAR nahm in der Folge diesen Strafstoß nicht zurück und so trat Cuadrado selber an und versenkte die Kugel sicher zum 1:1 (60.).
Das wollten die Hausherren dann aber doch nicht auf sich sitzen lassen, überwanden ihre Passivität und setzten wieder ihr dominantes Gesicht auf. Rafael Leao hatte kurz nach dem Ausgleich die erneute Führung auf dem Fuß, doch er scheiterte an der Latte (65.). Und Milan hielt den Druck hoch. In der 70. Minute konnten erst Gabbia und dann Saelemaekers den stark parierenden Semper nicht überwinden.
Athekame verhindert Milan-Pleite tief in der Nachspielzeit
So kam es, wie es kommen musste. Nzola schockte die Hausherren in der 86. Minute, als er freistehend vor dem Tor tatsächlich den Außenseiter in Führung brachte. Doch die Rossoneri konnten sich von diesem Schock erholen, drängten Pisa tief hinten rein und erzwangen so noch den Ausgleich. Athekame nahm nach einer Ecke Maß und ließ Semper im Tor keine Chance (90.+3). Quasi mit dem Abpfiff hätte Saelemaekers beinahe noch den Dreier eingetütet, doch nach seinem Solo verpasste er das Tor um wenige Zentimeter (90.+9).
Somit mussten die Hausherren letztlich mit dem einen Punkt glücklich sein, während Pisa den Sieg im Abstiegskampf gut hätte gebrauchen können. Für beide Teams geht es in der englischen Woche in der Serie A weiter. AC Mailand ist bereits am Dienstag (20.45 Uhr) zu Gast bei Atalanta Bergamo. Pisa empfängt am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr) Lazio Rom.

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