Das US-Verkehrsministerium plant, die Verwaltung der Washington Union Station, einem der größten Eisenbahnknotenpunkte des Landes, zu übernehmen. Es ist der jüngste Schritt von Präsident Donald Trump, um der Bundesregierung eine größere Rolle bei der Verwaltung der von ihm als heruntergekommen dargestellten Hauptstadt zu übertragen.
»Wir glauben, dass wir die Immobilie besser verwalten können«, sagte US-Verkehrsminister Sean Duffy über den Hauptbahnhof. »Wir werden Investitionen tätigen, um sicherzustellen, dass dieser Bahnhof nicht schmutzig ist und es in der Union Station keine Obdachlosen gibt.«
Im März zwang das Weiße Haus den CEO des US-Personenbahnunternehmens Amtrak, Stephen Gardner, auf Anweisung von Trump zum Rücktritt.
Verkehrsminister spricht von »formeller Maßnahme«
Duffy sagte, der Plan für die Union Station sei kein »Machtkampf«, sondern solle neue Mieter und Einnahmen anziehen, um den Bahnhof zu sanieren. Er fügte hinzu, dass im nächsten Monat eine formelle Maßnahme zur Bestätigung der erneuten Kontrolle seines Ministeriums über die Union Station erwartet werde.
Trump zeichnet immer wieder das Bild von Washington, D.C. als einer Hauptstadt, in der Kriminalität und Gewalt völlig außer Kontrolle geraten seien. Kritiker werfen Trump vor, das Ausmaß der Kriminalität zu übertreiben, um ein zunehmend autoritäres Vorgehen zu rechtfertigen.
So lässt der US-Präsident wegen angeblich ausufernder Gewalt seit Mitte August die Nationalgarde in Washington, D.C., patrouillieren, inzwischen mit Waffen. Zuvor hatte er trotz der Einwände lokaler Politiker die Kontrolle über die örtliche Polizeibehörde übernommen.