DFB-Pokal: Bayern München rettet sich in der Nachspielzeit bei Wehen Wiesbaden in die nächste Runde

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Der FC Bayern München ist mit einem dramatischen Spiel in den DFB-Pokal gestartet. Beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden gewann der Deutsche Meister 3:2 (1:0). Harry Kane (16. Minute/90.+4) und Michael Olise (51.) trafen für die Bayern, Fatih Kaya sorgte per Doppelpack für den zwischenzeitlichen Ausgleich (64./70.).

Die zweite Pokalrunde wird am kommenden Sonntag (18 Uhr) ausgelost.

Seit 1994 hat Bayern kein Erstrundenspiel mehr verloren, der letzte Titelgewinn ist jedoch schon fünf Jahre her. Zuletzt schieden die Bayern stets früh aus. »Wir wollen nach Berlin, wir wollen ins Finale«, hatte Bayern-Trainer Vincent Kompany vor der Partie klargemacht. Wiesbaden habe er erst mal »geographisch suchen« müssen, und dann offenbar festgestellt, dass in Hessens Landeshauptstadt »keine ungefährliche Mannschaft« ansässig ist.

Sechs Neue bei den Bayern

Dennoch veränderte Kompany im Vergleich zum 6:0-Bundesligaauftakt seine Startelf auf sechs Positionen – unter anderem im Tor. Dort ersetzte Jonas Urbig Stammkeeper Manuel Neuer, der nach seiner Roten Karte beim letztjährigen Achtelfinal-Aus gesperrt ist.

Die uneingespielte Bayern-Mannschaft startete mit einer einstudierten Anstoßvariante. Nach rund elf Sekunden scheiterte Luis Díaz an Torhüter Florian Stritzel. Die Münchner blieben druckvoll; Wehen hatte Glück, dass der VAR in der ersten Pokalrunde nicht eingesetzt wird und Bayern keinen Handelfmeter bekam (9.).

Trotzdem war es ein Elfmeter, durch den die Gäste in Führung gingen. Sacha Boey wurde im Strafraum zu Boden gerissen, Kane verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (16.). Bayern hatte phasenweise fast 80 Prozent Ballbesitz, schaffte es aber nur selten, sich in den gegnerischen Sechzehner zu kombinieren. Und Wiesbaden tat in der 38. Minute erstmals das, wovor Kompany gewarnt hatte: kontern. Der Schuss von Kapitän Kaya wurde jedoch abgeblockt.

Wiesbadener Doppelschlag

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Bayern schließlich: Der 17-jährige Lennart Karl, der sein Startelfdebüt gab, nahm Tempo auf, über Umwege rollte der Ball Olise vor die Füße. Der Franzose schoss aus halbrechter Position flach ins kurze Eck (51.). Die Partie schien entschieden, Díaz verpasste es jedoch, die letzten Zweifel zu beseitigen (61.) – und Wiesbaden schlug zu.

Niklas May flankte halbhoch in Richtung langer Pfosten, Kaya grätsche die Hereingabe aus kurzer Distanz ins Tor (64.). Wenig später reichte eine Kopfballverlängerung von Moritz Flotho, um die Münchner Abwehr auszuhebeln. Kaya lief allein auf Urbig zu und traf zum Ausgleich (70.).

»Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin«, riefen die Wiesbadener Fans und feierten wenig später ihren Torhüter: Harry Kane war im Strafraum zu Fall gebracht worden und trat beim Elfmeter selbst an. Keeper Stritzel parierte den Strafstoß und war auch beim Nachschuss zur Stelle (76.). Es war Kanes erster verschossener Elfmeter in einem Pflichtspiel für den FC Bayern.

In der Schlussphase war Bayern dominant, aber gegen tiefstehende Gastgeber einfallslos. Am Ende war es ein simples Mittel, das Bayern den Sieg bescherte. Der eingewechselte Josip Stanišić flankte in den Fünfmeterraum, Kane köpfte ein (90.+4).

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