VW-Werk Zwickau hat eine Million E-Autos gebaut

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Die im November 2019 begonnene Produktion von Elektroautos bei Volkswagen in Zwickau hat die Eine-Million-Marke geknackt. Als erster Standort im VW-Konzern produziert die Autofabrik seit 2020 nur noch vollelektrische Fahrzeuge. In dieser Woche sei nun das millionste E-Auto vom Band gerollt, teilte das Unternehmen mit. Damit stamme fast jedes zweite zugelassene E-Auto des Volkswagen-Konzerns aus Zwickau.

Für den Umbau zur reinen E-Auto-Fabrik wurden rund 1,2 Milliarden Euro am Standort investiert. Im vergangenen Jahr lieferte er mit 204.000 produzierten Autos die zweitmeisten aller deutschen VW-Werke, nach dem Stammwerk Wolfsburg. Dabei war die auf 300.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegte Fabrik sogar noch deutlich besser ausgelastet als andernorts. Doch Zwickau leidet darunter, dass die Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen nicht so stark anzieht, wie erhofft. Deswegen waren bereits viele befristete Verträge nicht verlängert und die Nachtschicht bei den beiden Produktionslinien gestrichen worden.

Nun stehen weitere Einschnitte an, obwohl VW im neuen Jahr wieder deutlich mehr E-Autos verkauft: So soll die Fertigung auf nur noch eine Linie mit zwei Audi-Modellen eingedampft werden. Bisher laufen in Zwickau sechs Modelle der Marken Volkswagen, Audi und Cupra vom Band. Einige davon werden laut einem Ende 2024 geschlossenen Kompromiss zwischen Vorstand und Betriebsrat künftig woanders produziert, um die vorhandenen Werke auch im Westen besser auszulasten und Schließungen zu vermeiden. So sollen die Kompaktwagen VW ID.3 und Cupra Born ab 2027 aus Wolfsburg statt Zwickau kommen, die SUV VW ID.4 und ID.5 aus Emden. Blieben noch die Audi-Modelle Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron, doch auch dafür wurde zuletzt ein Umzug in die USA erwogen .

Zukunft im Recycling

Dafür sollen die Beschäftigten der Tochtergesellschaft Volkswagen Sachsen GmbH, zu der das Werk Zwickau gehört, Anfang 2026 in den Haustarifvertrag aufgenommen werden. Zudem ist der Standort für den Aufbau eines neuen Geschäftsfelds in der Kreislaufwirtschaft im Gespräch, angefangen mit dem Recycling von Rohstoffen aus alten Batterien. »Damit würden wir uns ein zweites strategisches Standbein aufbauen und wieder eine Pionierrolle für den Konzern einnehmen«, sagte Betriebsratschef Uwe Kunstmann.

Eine Million Fahrzeuge trotz vieler Herausforderungen in den vergangenen Jahren seien eine starke Leistung der Belegschaft, lobte der Chef von VW Sachsen, Danny Auerswald. Zugleich mahnte er: »Wir müssen unseren Standort in den kommenden Monaten wettbewerbsfähig aufstellen, um künftige Investitionen in das Werk sicherzustellen.« Er nannte die Option auf Kreislaufwirtschaft vielversprechend.

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