Elon Musk, ein trumpnaher Staatsanwalt und ein Thinktank attackieren Wikipedia. Es ist ein Lehrstück über das Playbook der Rechten, Verteidigung scheint kaum möglich.
Aktualisiert am 1. Mai 2025, 20:28 Uhr
Die Wikipedia steht allen offen: Jeder kann sie lesen, jeder kann an ihr mitschreiben. Dafür ist die Konferenz, auf der sich im Februar einige Autorinnen und Autoren der Onlineenzyklopädie in San Francisco treffen, ziemlich verschlossen: Eintritt erhält nur, wer eingeladen ist und den vergitterten Seiteneingang des Veranstaltungsorts im Westen der Stadt findet.
Der Grund dafür: "Wikipedia wird angegriffen – von einem der mächtigsten Männer der Welt und seinen Anhängern", sagt Jake Orlowitz, einer der Organisatoren der WikiCredCon. Er meint natürlich Elon Musk. Während Orlowitz, in Flipflops und mit Kaffee im Pappbecher in der Hand, im Foyer der ehemaligen Kirche die Autoren der Onlineenzyklopädie begrüßt, sagt er, dass der X-Besitzer und US-Regierungsberater ein Umfeld schaffe, in dem Menschen sich ermutigt fühlten, die Community anzugreifen. Schon mehrfach mussten lokale Treffen der Wikipedianer wegen Drohungen abgesagt werden, selbst im liberalen San Francisco. "Die Luft um uns herum wird immer dünner."