"Vielfältige Gründe" beim Stratos-Aus - Nachfolgersuche läuft in Wiedenbrück

vor 13 Stunden 1

"Ein Zusammenspiel vieler Faktoren" war es schlussendlich, das das Aus von Thomas Stratos beim SC Wiedenbrück besiegelte. Bei der Nachfolgersuche gibt es keine Eile und einige interessierte Kandidaten.

Für das Aus von Thomas Stratos beim SC Wiedenbrück soll es "vielfältige" Gründe gegeben haben.

Für das Aus von Thomas Stratos beim SC Wiedenbrück soll es "vielfältige" Gründe gegeben haben. IMAGO/Nico Herbertz

Nach nur wenigen Monaten war die zweite Amtszeit von Trainer Thomas Stratos beim SC Wiedenbrück bereits wieder beendet. Zwischen 2008 und 2012 hatte der 58-jährige Ex-Profi den Verein mit zwei aufeinanderfolgenden Aufstiegen von der sechsthöchsten Spielklasse erstmals in die Regionalliga West geführt. Diesmal sprang aus den ersten zehn Saisonspielen aber nur ein Sieg heraus. In den zurückliegenden sieben Partien war die Ausbeute mit zwei Punkten besonders mager.

"Die Gründe für die Trennung waren vielfältig und ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren", erklärt Vorstand Dominik Jansen im kicker-Gespräch. Der 42-Jährige war einst selbst unter Stratos in Wiedenbrück als Spieler aktiv und als Torschützenkönig der NRW-Liga in der Saison 2009/2010 maßgeblich an einem der Aufstiege beteiligt.

"Es hat diesmal nicht geklappt"

"Wir wussten bereits vor der Saison, dass es nicht einfach werden würde", spielt der Vereinsboss unter anderem auf den Rückzug des langjährigen Hauptsponsors an. Außerdem war der Sportclub durch den Wechsel des langjährigen Coaches Daniel Brinkmann zur U 21 des SC Paderborn 07 "von der Notwendigkeit überrascht worden, einen neuen Trainer suchen zu müssen". Hinzu kam der Verlust zahlreicher Stammspieler.

Dennoch zog die Vereinsführung nach der 1:3-Derbyniederlage beim Nachbarn FC Gütersloh die Reißleine. Jansen weiter: "Sportlich sind wir trotz aller Probleme aber nicht so weit, wie wir uns das erhofft hatten. Aus der Diskussion heraus haben wir uns dann letztlich dafür entschieden, es in der Konstellation nicht weiterlaufen zu lassen, sondern einen neuen Impuls setzen zu wollen. Ich hatte gute Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit Thomas Stratos. Leider hat es diesmal nicht geklappt."

Interimskonstellation soll erstmal bleiben

Dabei haben aus Sicht des Vorstands "häufig nur Kleinigkeiten gefehlt", um eine bessere Ausbeute als fünf Zähler aus zehn Begegnungen auf dem Konto zu haben. "Sportlich sah es in den Spielen oft gar nicht so schlecht aus. Wir müssen aber bei der Chancenverwertung zulegen und im letzten Drittel durchschlagskräftiger werden." Der Rückstand des Tabellenvorletzten von sechs Zählern auf einen Nichtabstiegsplatz soll nun im "richtungsweisenden Heimspiel" am Freitag gegen das punktgleiche Schlusslicht Türkspor Dortmund verkleinert werden.

Dabei wird die Mannschaft erstmals interimsweise von Sportdirektor Oliver Zech und den Co-Trainern Mariusz Rogowski und Tobias Brockschnieder betreut - eine Konstellation, die der SC Wiedenbrück zunächst auch für die kommenden Wochen anpeilt. "Wir sind derzeit dabei, uns beim Westdeutschen Fußballverband um eine Ausnahmegenehmigung zu kümmern", so Jansen. "Oliver kennt das Team gut. Da er langjähriger Spieler bei uns war und mit einigen Jungs noch zusammengespielt hat, erhoffen wir uns, dass er die Mannschaft mit einer etwas anderen Ansprache schnell erreicht und die richtigen Handgriffe tätigt."

Suche bereits angelaufen

Im Hintergrund läuft die Suche nach einem neuen Cheftrainer. "Es haben sich bereits eine ganze Menge an Kandidaten gemeldet", verrät Dominik Jansen. "Das Interesse, in der Regionalliga West als Trainer zu arbeiten, ist groß. Mit einigen standen wir bereits im Sommer in Kontakt. Der neue Coach muss die Gegebenheiten bei uns vor Ort annehmen. Wir sind keine Profis und trainieren erst nachmittags. Auch werden wir im Winter nicht mal eben vier neue Spieler verpflichten können."

Einen Zeitplan, bis wann der Stratos-Nachfolger gefunden werden soll, verfolgen die Verantwortlichen nicht. "Wir setzen uns da nicht noch mehr unter Druck." Und ein Erfolgserlebnis gegen Türkspor Dortmund wäre so oder so äußerst hilfreich.

Dominik Dittmar

Gesamten Artikel lesen