Gerade erst hatte US-Präsident Donald Trump mit einer Sport-Metapher auf die Notwendigkeit hingewiesen, der Ukraine Angriffe auf russisches Territorium zu ermöglichen. Doch im Pentagon gibt es offenbar andere Bestrebungen, wie ein Bericht des »Wall Street Journal« nahelegt. Demnach blockiert das US-Verteidigungsministerium seit Monaten die Verwendung von US-Langstreckenraketen auf russische Ziele.
Laut der Zeitung liegt die letzte Entscheidung für den Einsatz bei US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Seit dem Frühjahr habe es demnach keine Genehmigungen für den Einsatz durch die Ukraine mehr gegeben. Das Genehmigungsverfahren gilt laut dem Blatt sowohl für US-Raketen, als auch Raketen aus anderen Ländern, deren Einsatz von US-Unterstützung abhängt. Dieses Verfahren war bisher nicht öffentlich bekannt gewesen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Präsident Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben: »Es ist schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, wenn man das Gebiet des Angreifers nicht attackieren kann. Das ist wie eine Sportmannschaft mit fabelhafter Abwehr, die aber nicht offensiv spielen darf. Das kann man nicht gewinnen. So ist es mit der Ukraine und Russland.«
Am Freitag hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, sein Land müsse stärker in die Offensive gehen. »Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben«, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin verstehe »nichts außer Macht und Druck«.
Kommt es zum Treffen von Selenskyj und Putin?
Nach dem Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska sowie dem Besuch zahlreicher europäischer Regierungschefs im Weißen Haus, soll es in einem nächsten Schritt ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin geben. Selenskyj machte jedoch deutlich, dass er dafür auf russischer Seite bislang keine Bereitschaft sehe.
Putin wolle der »Notwendigkeit« eines direkten Treffens für Friedensverhandlungen ausweichen, so Selenskyj. »Die aktuellen Signale aus Russland sind, ehrlich gesagt, unanständig«, sagte Selenskyj weiter. Moskau wolle »diesen Krieg nicht beenden.« Russland hatte die Ukraine ungeachtet der derzeitigen Verhandlungsbemühungen weiter mit Luftangriffen überzogen, es gab Tote und Verletzte.