US-Präsident Donald Trump legte dem südafrikanischen Präsidenten ein Bild vor, das getötete Weiße in dessen Land zeigen soll. Die Nachrichtenagentur Reuters widerspricht.
23. Mai 2025, 0:50 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, sbo
Ein von US-Präsident Donald Trump als Beleg für angebliche Massenmorde an Weißen in Südafrika vorgelegtes Bild stammt aus einem Video der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Kongo. Das interne Faktencheckteam habe die Aufnahme verifiziert, teilte die Nachrichtenagentur mit.
Demnach stammt das Bild aus einem Video vom 3. Februar und zeigt es Helfer, die nach Kämpfen mit M23-Rebellen in der kongolesischen Stadt Goma Leichensäcke tragen. Trump hatte das Standbild am Mittwoch im Weißen Haus als Teil angeblichen Beweismaterials seinem südafrikanischen Kollegen Cyril Ramaphosa präsentiert und dazu gesagt: "Das sind alles weiße Farmer, die beerdigt werden."
Der Reuters-Videojournalist Djaffar Al
Katanty zeigte sich schockiert über die Zweckentfremdung seiner
Arbeit. "Vor den Augen der ganzen Welt hat Präsident Trump meine
Aufnahme benutzt, das, was ich in der Demokratischen Republik
Kongo gefilmt habe, um Präsident Ramaphosa zu überzeugen, dass
in seinem Land weiße Menschen von schwarzen Menschen getötet
werden", sagte Katanty. Eine Stellungnahme des US-Präsidialamts zu dem Vorgang lag
zunächst nicht vor.
Große Mehrheit der Mordopfer in Südafrika sind Schwarze
Ramaphosa hat die Vorwürfe eines
Völkermords an Weißen in seinem Land zurückgewiesen. Das
Narrativ ist unter extremen Rechten in den USA und anderswo
verbreitet. Zwar hat Südafrika eine vergleichsweise hohe
Mordrate. Die überwältigende Mehrheit der Opfer sind jedoch
Schwarze.