In einem ausführlichen TV-Interview spielt der US-Präsident Sorgen seiner Kritiker herunter. Als möglichen Nachfolger nennt er seinen Vize JD Vance.
4. Mai 2025, 16:37 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, ces
US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview mit dem
Fernsehsender NBC News zu den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit bekundet, keine dritte – verfassungsmäßig verbotene –Amtszeit
anzustreben. Eine dritte Amtszeit sei etwas, "das man nicht machen darf", sagte Trump. "Ich werde für zwei Amtszeiten Präsident sein."
Der 22. Verfassungszusatz legt fest, dass niemand mehr als zweimal zum US-Präsidenten gewählt werden darf. Auf die Frage, ob er an die Verfassung gebunden sei, sagte Trump allerdings: "Ich weiß es nicht."
Kurz vor Amtsantritt hatte Trump noch in einem Gespräch mit dem
Sender damit kokettiert, 2028 und 2032 erneut anzutreten, obwohl dies durch die Verfassung verboten wäre.
In
dem mehr als einstündigen Gespräch, das am Sonntag ausgestrahlt wurde, spielte Trump auch andere Befürchtungen seiner Kritiker herunter, etwa die möglichen Folgen der aktuellen Rezession und die Sorgen über steigende Preise aufgrund seiner
Zölle. Trump hatte in den ersten 100 Tagen eine beispiellose Zahl von Exekutivmaßnahmen erlassen und so ohne Zustimmung des Kongresses beispielsweise Ministerien zusammenstreichen lassen, die Rechte von Nicht-Staatsbürgern geschwächt und politische Gegner bestrafen lassen. Auch dadurch sind seine Zustimmungswerte seit der Wahl stark gesunken, viele Trump-Wählerinnen und Wähler äußern inzwischen Reue.
Im Interview mit dem als liberal geltenden Sender sprach er auch über seine "Make America Great Again"-Bewegung, die ihm nach seiner Niederlage von 2020 den Wiedereinzug ins Weiße Haus ermöglicht hatte. Trump zeigte sich zuversichtlich, dass sie auch über seine Amtszeit hinaus Bestand haben werde. Als mögliche Nachfolger nannte er unter anderem Außenminister Marco Rubio, die besten Chancen habe aber sein Vizepräsident JD Vance.
Die Schuld für die aktuelle wirtschaftliche Rezession suchte Trump bei seinem Vorgänger, dem Demokraten Joe Biden. Auf die Frage nach steigenden Preisen infolge seiner Zölle etwa auf chinesische Waren sagte er, die US-Amerikaner müssten auf chinesische Produkte verzichten und mit anderen Waren auskommen, etwa mit Puppen und Bleistiften aus den USA.
Mit Blick auf seine Drohungen gegen Grönland sagte Trump erneut, dass er den Einsatz militärischer Gewalt in seinem Bestreben, Grönland den USA anzugliedern, "nicht ausschließen" würde. In Bezug auf den Krieg in der Ukraine sagte er, dass ein Frieden mit Russland vielleicht doch nicht möglich sei. Er hatte im Wahlkampf versprochen, einen entsprechenden Deal im Handumdrehen einzufädeln.
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