Uno-Klimabeauftragter ermahnt Australien

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Der Klimabeauftragte der Vereinten Nationen, Simon Stiell, hat Australien aufgefordert, mehr für den Klimaschutz zu tun. »Der Standard ist unter Ihrem Niveau«, sagte Stiell und argumentierte, dass durch höhere Ziele »kolossale« wirtschaftliche Vorteile erzielt werden könnten.

Australien hat sich verpflichtet, seine Emissionen bis 2030 um 43 Prozent zu reduzieren, bleibt jedoch einer der weltweit größten Pro-Kopf-Verschmutzer und steht in der Kritik, weil es weiterhin auf fossile Brennstoffe setzt.

Bei einer Veranstaltung der unabhängigen Branchenorganisation Smart Energy Council sprach Stiell von einem »entscheidenden Moment« für Australien.

Diskussionen im australischen Parlament

Hintergrund der Äußerungen des Klimabeauftragten ist eine Debatte im australischen Parlament. Dort hatte ein Oppositionsabgeordneter einen Gesetzentwurf zur Aufhebung des nationalen Ziels der Netto-null-Emissionen bis 2050 eingebracht. Die regierende Labour-Partei zieht dagegen ein neues CO2-Reduktionsziel für 2035 in Betracht.

Die Festlegung dieser Ziele, auch bekannt als national festgelegte Beiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs), ist Teil der Verpflichtungen des Landes im Rahmen des Pariser Klimaabkommens.

Im Rahmen der Vereinbarung von 2015 einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Welt darauf, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad über dem Niveau des späten 19. Jahrhunderts zu begrenzen.

Immer wieder Klimakatastrophen in Australien

»Setzen Sie auf das, was klug ist, indem Sie groß denken«, sagte Stiell und warnte, dass ein Versäumnis diesbezüglich die regionale Stabilität und den Lebensstandard gefährden könnte. »Betrachten Sie die Alternative: die Chance zu verpassen und die Welt überhitzen zu lassen«, fügte er hinzu.

Nur wenige Stunden zuvor hatte der ehemalige stellvertretende Premierminister Barnaby Joyce, der für seine Skepsis gegenüber dem Klimawandel bekannt ist, einen Gesetzentwurf zur Rücknahme der aktuellen Netto-null-Emissionen des Landes vorgelegt und argumentiert, dass dies »absolut keine Auswirkungen auf das Klima haben« würde.

Australien hat in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von Naturkatastrophen zu kämpfen gehabt, und Klimaexperten warnen, dass das Land – wie auch der Rest der Welt – einer Zukunft voller ähnlicher Krisen entgegenblickt, wenn keine drastischen Emissionsreduktionen erreicht werden.

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