Ukraine: Ukrainische Journalistin in russischer Haft gestorben

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Viktoria Roschtschyna berichtete für mehrere Medien aus der Ostukraine. Jetzt ist die Journalistin ukrainischen Angaben zufolge bei einem Gefängnistransport gestorben.

11. Oktober 2024, 1:58 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP,

 Während Recherchen in der von Russland besetzten Ostukraine war Viktoria Roschtschyna im August 2023 verschwunden.
Während Recherchen in der von Russland besetzten Ostukraine war Viktoria Roschtschyna im August 2023 verschwunden. © Evgeniy Maloletka/​AP/​dpa

Die ukrainische Journalistin Viktoria Roschtschyna ist in russischer Gefangenschaft gestorben. Das bestätigte der Leiter des Koordinationsstabs für Gefangenenbelange, Petro Jazenko, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Es sei aber noch "zu früh", um über die Umstände des Todes der 27-Jährigen zu sprechen. Die ukrainischen Behörden arbeiteten daran, diese zu ermitteln.

Die Journalistin stand kurz davor, ausgetauscht zu werden. "Dass sie von Taganrog nach Moskau verlegt wurde, war eine Etappe bei der Vorbereitung ihrer Freilassung", sagte Jazenko. Medienberichten zufolge war die Gefangene in einem langen Hungerstreik gewesen.

In der besetzten Ostukraine verschwunden

Roschtschyna war als freie Mitarbeiterin für verschiedene unabhängige Nachrichtenmedien tätig, darunter die Nachrichtenseite Ukrajinska Prawda. Zudem hatte sie mit dem ukrainischen Dienst des US-finanzierten Medienunternehmens Radio Free Europe zusammengearbeitet. Für ihre mutige Berichterstattung aus der Ostukraine wurde sie 2022 von der Stiftung International Women's Media Foundation mit einem Preis ausgezeichnet.

Die Journalistin war im August vergangenen Jahres während ihrer Recherchen in der von Russland besetzten Ostukraine verschwunden. Bis zum Frühjahr galt sie als vermisst. Nach Angaben der wichtigsten Journalistengewerkschaft der Ukraine erhielt ihr Vater im April einen Brief vom russischen Verteidigungsministerium, dem zufolge die 27-Jährige in russischem Gewahrsam war. Die Umstände ihrer Festnahme wurden nicht bekannt gegeben. Auch wurden in dem Schreiben keine Details zu ihrem Aufenthaltsort mitgeteilt.

Das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazona berichtete, Roschtschyna sei bei einem Transport von einem Gefängnis in der nahe der ukrainischen Grenze gelegenen Stadt Taganrog nach Moskau gestorben.

Nach ukrainischen Angaben sind mehr als zwei Dutzend ukrainische Medienvertreterinnen und -vertreter in russischen Gefängnissen inhaftiert. Verhandlungen über ihre Rückkehr sind demnach im Gange.

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