Ukraine: Tote nach Angriffen auf Sumy, Stromausfall im besetzten Gebiet

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Nach Angaben des Zivilschutzes wurden mindestens 16 weitere Menschen verletzt. Der Leiter der Stadtverwaltung, Oleh Grygorow, teilte mit, der Angriff am Morgen mit fünf Raketen habe »eine medizinische Einrichtung, Autos und Häuser« beschädigt.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Charkiw wurde indes nach Behördenangaben ein Mensch getötet. Die ukrainischen Städte Odessa und Tschernihiw seien über Nacht ebenfalls angegriffen worden.

Der ukrainische Energieminister German Galuschenko meldete zudem einen russischen Raketentreffer auf ein großes ukrainisches Kraftwerk. Er ließ dabei offen, um welche Anlage es sich handelte.

Russland greift regelmäßig die Energieinfrastruktur in der Ukraine an. Neben Kraftwerken sind auch Umspannwerke und andere Teile des Stromnetzes betroffen.

Stromausfall im besetzten Osten des Landes

Attacken auf die Energieinfrastruktur meldeten derweil auch die russischen Besatzungsbehörden in der Südukraine. Im russisch kontrollierten Teil der Gebiete Saporischschja und Cherson seien 457 Orte mit 600.000 Haushalten von einem Stromausfall betroffen, teilte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef für das Gebiet via Telegram mit. An der Wiederherstellung der Versorgung werde gearbeitet.

Angesichts der täglichen gegenseitigen Angriffe scheint ein Ende des Krieges noch immer in weiter Ferne. Aussagen des Vizechefs des russischen Sicherheitsrats, Dmitrij Medwedew, stärken die Zweifel daran, dass Russland tatsächlich an einem Ende des Konflikts interessiert ist.

Medwedew zufolge gehe es bei den Gesprächen in Istanbul nicht um einen »Kompromissfrieden zu den wahnwitzigen Bedingungen eines anderen«, sondern um »unseren schnellen Sieg und die vollständige Zerstörung des Neonazi-Regimes«, so der enge Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin auf Telegram.

Medwedew wiederholte damit die Kremlpropaganda, wonach die ukrainische Führung von Neonazis durchsetzt und der ukrainische Präsident Selenskyj unrechtmäßig im Amt sei.

Neue Angaben zu Treffern bei Operation »Spinnennetz«

Die ukrainische Seite machte indes neue Angaben zur Zahl der Treffer bei der Operation »Spinnennetz« . Mit dieser gelang es ukrainischen Geheimdiensten am Sonntag, russische Luftwaffenstützpunkte bis weit im Hinterland zu treffen.

Aus neuen Angaben des ukrainischen Generalstabs geht hervor, dass die russischen Streitkräfte zwölf Flugzeuge eingebüßt haben sollen. Flugzeugtypen nannte der Stab nicht.

Der Geheimdienst SBU hatte zuvor von 41 zumindest beschädigten Flugzeugen gesprochen, darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Erfahren Sie hier  mehr zur Operation »Spinnennetz«.

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