Über 700 Kilometer am Sonntagabend: Rapps Ärger über "maximal schlechte" Ansetzung

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Nach dem schwachen Saisonstart hofft Holstein Kiel auf einen Kurswechsel in der 1. Runde des DFB-Pokals. Dass die KSV bei ihrem Gastspiel in Homburg dabei auf einen Großteil ihrer Fans verzichten muss, ärgert Trainer Marcel Rapp.

Marcel Rapp stinkt die Pokal-Ansetzung.

Marcel Rapp stinkt die Pokal-Ansetzung. IMAGO/Ole Jacobsen

"Derjenige, der beim DFB die Ansetzungen im Pokal macht", vermutet Rapp, "hat vielleicht nicht mitbekommen, dass Holstein Kiel reiselustiger geworden ist in den letzten Jahren." Am Sonntagabend um 18 Uhr muss Holstein Kiel im Saarland bei Regionalligist FC Homburg antreten - und das sehr zum Ärger des Trainers der KSV. Über 700 Kilometer und knapp acht Stunden Fahrtzeit mit dem Auto liegt der Spielort seiner Mannschaft entfernt, für den Großteil der Kieler Fans stellt das augenscheinlich eine zu große Hürde für eine Auswärtsreise zur 1. Pokalrunde dar.

"Auch wenn es sich vermeintlich cool anhört", erklärte Rapp auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitag: "Es ist für unsere Fans maximal schlecht, an einem Sonntagabend zu spielen. Warum, weshalb, wieso das auf 18 Uhr gelegt wird, kann ich nicht beantworten. Es tut mir auf jeden Fall unfassbar leid, weil sich, glaube ich, sonst viel mehr Störche auf den Weg nach Homburg gemacht hätten." Trotz der widrigen Umstände begleiten knapp 900 Anhänger die Kieler quer durch die Republik.

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Deren Unterstützung kann die KSV gerade gut gebrauchen, ist der Klub nach dem Abstieg schließlich mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet. Auf das 1:2 in Paderborn folgte ein 0:2 gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld, zunächst rangieren die Kieler damit auf Rang 17. "Wir haben jetzt nicht den Punkt gefunden, bei dem wir sagen, genau daran lag's, den stellen wir ab und dann wird es besser", meint Rapp einerseits.

Er konnte aber auch positive Schlüsse aus der jüngsten Niederlage ziehen. "Die zweite Halbzeit war komplett okay. Das war eine gute Halbzeit, wenn wir das losgelöst von den anderen Spielen und Halbzeiten sehen. Da wollen wir Schritte machen - und damit wollen wir am Sonntag anfangen." Zwar habe Homburg in der Vergangenheit durchaus für Überraschungen sorgen können, aber "es ist ganz klar, dass wir weiterkommen wollen. Wir sehen uns einfach besser, das ist auch kein Geheimnis - aber das müssen wir auf dem Platz zeigen."

Cvjetinovic fällt mit Syndesmoseproblemen vorerst aus

Dort kann Rapp erstmals in der neuen Saison auf Marco Komenda bauen, der nach seinem im April erlittenen Sehnenriss "fit und einsatzbereit" ist. Verzichten müssen die Kieler hingegen auf dessen Verteidigerkollegen Mladen Cvjetinovic. "Cvetinovic wird ausfallen, er hat Probleme mit der Syndesmose", so Rapp. "Da müssen wir checken, was es genau ist, aber er wird die nächste Zeit ausfallen, das können wir schon einmal sagen."

kmx

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