Der deutsche Tischtennis-Star Timo Boll hat seine große Karriere mit einer Niederlage beendet. Mit seinem Verein Borussia Düsseldorf verlor der 44-Jährige das Playoff-Finale der Bundesliga 2:3 gegen TTF Liebherr Ochsenhausen.
Boll selbst hatte in seinem Einzel den brasilianischen Vizeweltmeister Hugo Calderano an den Rand einer Niederlage gebracht, unterlag dem 16 Jahre jüngeren Gegner aber schließlich mit 2:3 Sätzen. Boll holte einen 0:2-Satzrückstand auf, führte im entscheidenden Satz bereits 5:1 - und verlor doch noch 9:11. Auch im entscheidenden fünften Match dieses Endspiels verlor er zusammen mit Anton Källberg gegen Ochsenhausens Doppel Simon Gauzy/Shunsuke Togami 0:3.
Es waren die beiden letzten Spiele in einer fast 30-jährigen Profikarriere, in der Boll unter anderem viermal die Nummer eins der Weltrangliste war und 20-mal den Europameistertitel im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft gewann. Nun verpasste er zum Abschluss seinen 15. Meistertitel mit Düsseldorf.
Das Bundesliga-Finale in der Frankfurter Süwag Energie Arena stand ganz im Zeichen des Boll-Abschieds. Zahlreiche Prominente waren dazu angereist: Unter anderem saßen Basketballlegende Dirk Nowitzki, der frühere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann unter den 5000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Jeden Punktgewinn von Boll feierten die Fans lautstark, »Timo! Timo!«-Gesänge hallten mehrfach durch die Halle in Frankfurt. Von anderen Sportstars wie den Fußballern Thomas Müller oder Toni Kroos wurden Videobotschaften auf der Hallenleinwand gezeigt.
»Ich wusste ja gar nicht, wer alles kommt«, sagte Boll: »Und da habe ich schon ganz schön gekämpft und geschluckt, wer da alles aufgereiht war.«
Schon vor Beginn des Duells wurde Boll geehrt und von den Zuschauern minutenlang mit Standing Ovations bedacht. Nico Stehle, Geschäftsführer der Tischtennis-Bundesliga, richtete sich mit einer kurzen Rede an Boll. »Danke für die Momente, danke für die Magie, danke für alles«, sagte er: »Du wirst immer ein Teil der Bundesliga sein. Dein Vermächtnis steht für immer.«