»Tatort«-Vote: Wie gefiel Ihnen »Im Wahn« mit Wotan Wilke Möhring?

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Da stand der Kommissar kurz vor dem Ende hilflos in einem Hotelzimmer und musste sich anhören, wie ein ruchloser Software-Verkäufer mit vorgehaltener Waffe seine Fehler aufzählte: »Alles, was Sie tun, was Sie denken, was Sie fühlen, kann eine Maschine besser als Sie. Sie sind lächerlich, Falke, und überflüssig.«

Ermittler Falke (Wotan Wilke Möhring) war in dem Feiertags-»Tatort« vom Ostermontag nach Hannover gerufen worden, weil zwei Menschen erstochen worden waren. Später kam ein drittes Opfer hinzu. Eine KI sollte seine Untersuchungen mit einer Datenanalyse unterstützen. Der Old-School-Polizist war skeptisch, aber letztendlich machte die KI den Verantwortlichen für die ersten beiden Taten ausfindig.

Doch der höchst unsympathische Software-Fachmann, der das Programm für die Mordkommission von Hannover begleitete, wollte durch einen dritten Mord den Aktienkurs des Tech-Unternehmens beeinflussen, um darauf zu spekulieren. Durch diesen Twist verlor der unausgegorene KI-Krimi am Ende dann vollends seine Richtung.

In unserer Kritik schrieben wir: »Geht es um Tech-Kritik? Um Datenmissbrauch? Oder sollen die neuen Segnungen durch KI gefeiert werden? Die menschlichen Figuren erfüllen hier jedenfalls eher nachrangige Aufgaben, Emo-Zeugs halt. Sie treten aufgebracht Türen ein, wenn sie der schlecht gesponnene Plot zu verschlossenen Wohnungen führt. Oder sie schauen ganz müde, wenn sie Dutzende von potenziellen Zeugen nach deren nutzlosen, lückenhaften Erinnerungen befragt haben. Kollegin ›Kroisos‹ aber liegt in der Informationsauswertung eigentlich gar nicht so falsch. Die Grundaussage dieses etwas undurchsichtigen Versuchs eines Tech-Thrillers lautet deshalb: Die Maschine ist dem Menschen überlegen. Kaum anzunehmen, dass das von den Verantwortlichen so beabsichtigt war.«

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