Kriegsdebatte: "Du bist natürlich kein Kriegstreiber"

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Der Neffe ist Militäranalyst und erklärt Österreichern und Deutschen den Ukrainekrieg, sein Onkel ist Lyriker und langjähriger Pazifist: Franz-Stefan Gady und Winfried Franz Ganster über ihre komplizierte Familiengeschichte zwischen Krieg und Frieden – und Bekehrungsversuche mit Reinhard Mey

Aus der ZEIT Nr. 16/2025 Aktualisiert am 22. April 2025, 10:42 Uhr

 Franz-Stefan Gady, 42, ist Militäranalyst und berät diverse europäische Streitkräfte. Winfried Franz Ganster, 62, ist pensionierter Landvermesser und Lyriker.
Franz-Stefan Gady, 42, ist Militäranalyst und berät diverse europäische Streitkräfte. Winfried Franz Ganster, 62, ist pensionierter Landvermesser und Lyriker. © Stefan Fürtbauer für DIE ZEIT

Franz-Stefan Gady berät diverse europäische Streitkräfte. Sein Onkel, Winfried Franz Ganster, ist pensionierter Landvermesser und Lyriker. Bei gemeinsamen Lesungen trägt er Gedichte vor, inspiriert vom Buch seines Neffen.

DIE ZEIT: Herr Gady, Sie sind einer der führenden Militärexperten im deutschsprachigen Raum und haben gerade ein Buch über die Rückkehr des Krieges geschrieben. Ihr Onkel Winfried Ganster ist Lyriker und bezeichnet sich als "Friedensfreund". Wie oft haben Sie sich deswegen in die Haare gekriegt?

Franz-Stefan Gady: Wir haben oft diskutiert. Über die Balkankriege oder über den US-Einmarsch im Irak 2003. Und ich kann mich noch an einen gemeinsamen Winterurlaub erinnern, da war ich ungefähr zehn Jahre alt. Wir haben eine Schneeballschlacht gemacht, und ich habe meinen Cousinen und Cousins militärische Kommandos gegeben. Onkel Winfried hat mich dann zur Seite genommen und mich mahnend gefragt, ob ich eigentlich weiß, was das bedeutet.

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