Südkorea: Oppositioneller Lee Jae-myung gewinnt Präsidentenwahl

vor 2 Tage 2

Der linke Politiker Lee Jae-myung liegt bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea laut ersten Hochrechnungen deutlich in Führung.

Wie der öffentlich-rechtliche Sender KBS berichtet, erreicht der 60-Jährige laut Nachwahlbefragungen aktuell 51,7 Prozent der Stimmen, der konservative Gegenkandidat Kim Moon Soo kommt demnach auf 39,3 Prozent. Auch der Sender JTBC prognostizierte einen Wahlsieg Lees.

Die Mehrheitsverhältnisse können sich jedoch im Laufe der Auszählung noch verschieben. Ein Wahlergebnis wird etwa um Mitternacht Ortszeit erwartet.

Auf der vorgezogenen Wahl ruhen große Erwartungen, weil sie die seit rund sechs Monaten andauernde Staatskrise in dem südostasiatischen Land beenden soll. Bei den vorgezogenen Neuwahlen haben die Südkoreaner über die Nachfolge des entmachteten Ex-Präsidenten Yoon Suk-yeol entschieden.

Ex-Präsident löste Staatskrise aus

Yoon hatte das Land Anfang Dezember 2024 überraschend in eine anhaltende Staatskrise gestürzt, indem er das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Der Ex-Präsident hatte den außergewöhnlichen Schritt damit begründet, dass »antistaatliche, pronordkoreanische« Kräfte das Land bedrohten.

Wie sich allerdings schnell herausstellte, meinte er damit Oppositionspolitiker in der Nationalversammlung, die durch anhaltende Blockaden seine Regierungsarbeit erschwert hatten. Zuletzt wurde Yoon vom südkoreanischen Verfassungsgericht endgültig des Amtes enthoben.

Der künftige Präsident soll nach der Wahl im Juni eine fünfjährige Legislaturperiode absolvieren.

Der nun vorn liegende ehemalige Menschenrechtsanwalt Lee Jae-myung steht für einen Ausbau der erneuerbaren Energien, eine Stärkung der Arbeitnehmerrechte und einen außenpolitischen Annäherungskurs gegenüber China und Nordkorea.

Gesamten Artikel lesen