Die SV Elversberg krönte eine starke Saison mit dem Einzug in die Relegation zur Bundesliga. Trotz der schwachen Bilanz der Zweitligisten in den letzten zehn Jahren hoffen die Saarländer 2025 auf eine Trendwende.

Pure Freude: Elversbergs Coach Horst Steffen nach dem Erreichen der Relegation in Gelsenkirchen. picture alliance/dpa
"Ich bin mega stolz auf die Mannschaft", sagte Robin Fellhauer bei Sky nach der Partie. "Wir haben die ganze Saison gezeigt, dass wir nicht oft Glück brauchen, sondern haben gute Leistungen und erfrischenden Fußball geboten. Teilweise haben wir die Gegner hergespielt. Das hat auch Spaß gemacht", so der Kapitän der SVE weiter.
Die Zeit für Saison-Analysen ist in Elversberg indes noch längst nicht gekommen, denn am kommenden Donnerstag geht es mit dem Relegationshinspiel zur Bundesliga in Heidenheim (Donnerstag, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) munter weiter. "Wir haben nichts zu verlieren. Das sagen wir ja schon länger: Alles kann, nichts muss", erklärte Fellhauer. Und Maurice Neubauer, der das letztlich entscheidende zweite Elversberger Tor in Gelsenkirchen erzielt hatte, ergänzte: "Wir haben noch zwei Spiele vor der Brust und hoffen, dass wir auch aufsteigen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es schwer ist für den Zweitligisten. Aber wenn wir unser Spiel durchbringen, dann bin ich überzeugt, dass wir eine gute Chance haben."
Relegation: Nur ein Aufsteiger seit mehr als 10 Jahren
Tatsächlich hat es seit der Saison 2018/19, als Union Berlin nach einem 2:2 in Stuttgart und einem 0:0 zu Hause - damals noch aufgrund der Auswärtstorregel - via Relegation in die Bundesliga aufstieg, keinen dritten Aufsteiger aus der 2. Liga mehr gegeben. Seit 2012, als Düsseldorf die Hertha in die Zweitklassigkeit geschickt hatte, waren die Köpenicker damit das einzige Team aus dem Unterhaus, das den Aufstieg schaffte.
"Ich werde jetzt nicht mit 50:50 ankommen, wenn man sich die jüngste Bilanz in der Relegation zwischen Bundesliga und 2. Liga ansieht", sagt daher auch Horst Steffen. "Ich werde meiner Mannschaft sagen: 'Lasst uns kämpfen und schauen, was man auch mit vielleicht weniger als 50 Prozent Wahrscheinlichkeit schaffen kann'. Da einen Prozentsatz zu nennen, bringt nichts. Ich freue mich einfach darauf", so der Elversberger Coach.
Heidenheims Schmidt fungierte einst als Steffens Beistand
Gute Erinnerungen an Heidenheim hat Steffen nicht zuletzt wegen Frank Schmidt, mit dem ihm ein gutes Verhältnis verbindet. "Ich habe Frank in der 3. Liga kennengelernt, als er mir nach einer Pressekonferenz beigestanden ist", erzählt der 56-Jährige. "Das war nach einem 3:3 zwischen unseren Teams. Es war damals in Stuttgart (bei den Kickers; Anm. d. Red.) ein wenig ein Running Gag, weil dort häufig der Torwart gewechselt wurde. Er meinte damals, dass sie in Heidenheim an diesem Tag auch drei Tore kassiert hatten, obwohl sie nicht ständig wechselten."
Seitdem herrsche ein gutes Verhältnis zwischen den beiden Trainern. "Ich glaube schon, dass wir uns freuen, wenn wir uns sehen. Es herrscht großer Respekt füreinander und schon eine gewisse Nähe. Von Freundschaft zu sprechen ist aber vielleicht zu viel", so Steffen.
Am Donnerstag während der Partie wird dieses Verhältnis zwangsläufig ruhen. Steffens Plan für die kommenden Tage und die Partie ist einfach: "Wir müssen uns erholen und werden viel Videos schauen. Wir müssen gucken, dass wir frische Beine und einen frischen Kopf haben werden."
jom