Zwar spielte die SSC Neapel nur 0:0 gegen Parma Calcio und lieferte Inter so eine Steilvorlage. Weil jedoch auch der Verfolger im Parallelspiel patzte, hat Napoli am letzten Spieltag die Meisterschaft in der eigenen Hand.

SSC Neapel patzte in Parma - und blieb doch Tabellenführer. IMAGO/IPA Sport
Einen Zähler mehr als Verfolger Inter hatte die SSC vor dem 37. Spieltag, mit einem Sieg bei Parma konnte sich die Conte-Elf schon den Serie-A-Titel schnappen - vorausgesetzt, Lazio Rom würde ihnen im Parallelspiel bei den Mailändern Schützenhilfe geben. Das hieß aber auch: Sollte Napoli Punkte liegen lassen und Inter im Parallelspiel siegen, zögen die Mailänder vorbei. Ein Sieg war für die Gäste also Pflicht.
Davon war in der Anfangsphase aber erstmal nichts zu sehen. Bonny (3., 7.) prüfte gleich doppelt Meret im Napoli-Kasten, dessen Vorderleute erst noch ins Spiel finden mussten. Über Politano (12., 17.) meldete sich die SSC erstmals in der Offensive an - und übernahm in der Folge auch die Spielkontrolle.
Anguissa trifft nur den Pfosten
Trotzdem blieben gute Chancen Mangelware. Bei einem Entlastungsangriff prüfte Sohm mit einem wuchtigen Schuss Meret, der erneut gut reagierte (30.), die beste Chance des ersten Durchgangs hatte drei Minuten später Anguissa: Nach einem feinen Heber über Leoni traf der Mittelfeldspieler im Fallen nur den Innenpfosten - Pech für die Conte-Elf, mit 0:0 ging es in die Pause.
Weil Inter eine Führung in die Kabine genommen hatte, war Neapel also in der Livetabelle auf Rang 2 abgerutscht - und musste nach dem Seitenwechsel entsprechend liefern. Stattdessen spielte nach Wiederanpfiff aber erstmal Parma - und prüfte durch Sohm erneut Meret aus der Ferne (46.).
Suzuki kratzt McTominays Freistoß aus dem Winkel
Dann aber - wie schon in Hälfte eins - kam auch die SSC zu ihren Chancen: Raspadori wurde im Strafraum gestoppt (57.), eine Minute später klatschte eine verunglückte Politano-Flanke auf die Latte. Und damit nicht genug: Einen Bilderbuch-Freistoß von McTominay aus 22 Metern lenkten die Fingerspitzen von Suzuki in Minute 72 zum dritten Mal aus Neapel-Sicht ans Aluminium. Aus dem Spiel erarbeitete sich Napoli aber weiter kaum Chancen.
So brach die Schlussphase herein, und weil Inter im Parallelspiel nun 2:1 führte, brauchten die Gäste dringend einen Treffer - das war Neapel aber nicht anzumerken. Die Partie plätscherte ereignislos Richtung Ziellinie - sollten dies die Minuten sein, in denen Napoli die Meisterschaft verspielte?
Inter liefert Steilvorlage - und bleibt doch Tabellenführer
Zumindest die, in denen die SSC den Mailändern eine Steilvorlage lieferten, denn von der Conte-Elf kam nichts mehr. Parma, das den Punkt im Abstiegskampf gut gebrauchen konnte, parkte den Bus und ließ die Gäste Mal um Mal abblitzen. Die Partie endete mit 0:0, auch, weil ein später Elfmeter für Napoli nach VAR-Check wegen eines vorausgegangenen Fouls wieder einkassiert wurde.
Tore Fehlanzeige
Spieldaten
Der Absturz auf Rang 2 für Napoli also? Mitnichten, denn im Parallelspiel kassierte Inter dramatisch noch den Ausgleich. Somit geht die SSC als Tabellenführer in den 38. Spieltag gegen Cagliari Calcio und hat den Meistertitel in der eigenen Hand. Parma, das nun zwei Punkte über dem Strich steht, muss bei Atalanta Bergamo ran.