Annalena Baerbock wehrt sich gegen russische Propaganda über ihren Großvater

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Sie ist noch nicht im Amt, doch die diplomatischen Gräben stehen bereits – inklusive Beleidigungen. Annalena Baerbock hat sich bei ihrem ersten Auftritt vor den Vereinten Nationen als designierte Präsidentin der Vollversammlung gegen einen scharfen Angriff Russlands wehren müssen. Sie warb im Anschluss für mehr Achtung und Ehrlichkeit.

»Ich möchte Sie wirklich bitten, wenn wir über schwierige Themen sprechen – und jeder hat offensichtlich schwierige, unterschiedliche Meinungen und Wahrnehmungen –, dies mit gegenseitigem Respekt zu tun«, sagte Baerbock in Richtung des stellvertretenden russischen Uno-Botschafters, Dmitri Poljanski.

Poljanski, der als propagandafreundlicher Hardliner gilt, hatte Baerbock bei der Vorstellung ihrer Prioritäten »eklatante Voreingenommenheit« und Unkenntnis vorgeworfen. Unter anderem wiederholte er auch die russische Behauptung, Baerbock sei »stolz auf ihren Großvater, der bei der SS diente«. Die Grünenpolitikerin entgegnete, wer Geschichte zitieren wolle, müsse das korrekt tun. Die Aussagen über ihren Großvater seien falsch.

Baerbock betonte in New York weiter, dass sie in der Rolle als Präsidentin der Vollversammlung zwar ihre nationale Identität nicht leugnen werde, doch als Vermittlerin für alle 193 Mitgliedstaaten auftreten wolle.

Baerbock tritt ohne Gegenkandidaten für die einjährige Spitzenposition an, der in erster Linie protokollarische Bedeutung beigemessen wird. Die offizielle Abstimmung für das neue Amt am 2. Juni gilt als Formsache. Die Amtseinführung wäre am 9. September kurz vor der Generaldebatte der Uno-Vollversammlung mit Staatsgästen aus aller Welt. Mehr über ihren umstrittenen Weg zum Uno-Posten lesen Sie hier .

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