Schüsse auf Politiker in Minnesota: Polizei weitet Fahndung nach Schützen aus

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»Alle hier sind nervös« Polizei weitet Fahndung nach Schützen von Minnesota aus – Belohnung für Hinweise ausgesetzt

Vance B. wird in der Nähe von Minneapolis vermutet. Ermittler gehen aber davon aus, dass er die Region verlassen wird. Der 57-Jährige soll bewaffnet sein. Er soll auf zwei US-Politiker geschossen haben.

15.06.2025, 19.07 Uhr

 Schütze weiter auf der Flucht

Gedanken an Melissa Hortman: Schütze weiter auf der Flucht

Foto: George Walker IV / AP

Die Suche nach dem Mann, der auf zwei demokratische US-Politiker geschossen haben soll, wurde nach Behördenangaben weiter ausgedehnt. Die Fahndung nach dem 57-jährigen Vance B. geht damit in den zweiten Tag. Bereits kurz nach den Taten am Samstag hatten die Behörden ein Foto veröffentlicht, das den Verdächtigen mit einem Cowboyhut zeigt.

Außerdem verbreiten sie Fotos des Verdächtigen, auf denen ein Mann mit einer Maske zu sehen ist, die Gesicht und Kopf bedeckt. Gekleidet ist er in eine Polizeiuniform und in der Hand hält er eine Taschenlampe. Inzwischen ist eine Belohnung in Höhe von bis zu 50.000 Dollar auf Informationen ausgesetzt, die zu seiner Verhaftung führen.

US-Senatorin Amy Klobuchar aus Minnesota äußerte sich dem Sender NBC gegenüber am Sonntag besorgt. Sie sagte, dass der Schütze nicht weit von den Tatorten vermutet werde. »Im Moment sind alle hier nervös, weil wir wissen, dass dieser Mann innerhalb einer Sekunde töten könnte«, sagte die Demokratin. »Wir glauben, dass er versuchen wird, die Region zu verlassen«, sagte der Leiter der Kriminalpolizei von Minnesota, Drew Evans. B. sei in der Region von Minneapolis auf Videoaufnahmen entdeckt worden.

Vieles deutet auf politisch motivierte Tat hin

B. soll am Samstag die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Melissa Hortman, und ihren Mann Mark in deren Haus in Brooklyn Park erschossen haben. Außerdem soll er auch den Angriff auf Senator John Hoffman ausgeführt haben. Der demokratische Politiker wurde ebenfalls am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) in seinem Haus in Champlin, rund 15 Kilometer von Brooklyn Park entfernt, angeschossen. Auch seine Frau wurde dabei verletzt.

Melissa Hortman und John Hoffman

Melissa Hortman und John Hoffman

Foto: Minnesota Senate Photographer's ; Paul Battaglia / AFP

Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sprach von politisch motivierten Taten. Polizisten fanden später eine Art Manifest sowie eine Liste mit etwa 70 Namen in einem Auto, das mutmaßlich B. gehört. Sie gehen davon aus, dass es sich um mögliche Ziele handelt. Außerdem stellten sie mehrere Schusswaffen sicher. Der Schütze konnte nach den Taten zu Fuß entkommen. Es wird angenommen, dass er mit einer Pistole bewaffnet ist.

Die Polizisten, die als erste am Haus der Hoffmans angekommen waren, hatten gesehen, wie der mutmaßliche Täter das Haus verließ, wie Mark Bruley, Polizeichef von Brooklyn Park, berichtet. »Als die Ermittler ihn zur Rede stellten, feuerte die Person sofort«, so Bruley. Nach einem Schusswechsel sei der Verdächtige entkommen.

B. dankte Freunden für Unterstützung

Gegen sechs Uhr morgens soll B. Freunden eine SMS geschrieben haben, in der er mitteilte, er habe »einige Entscheidungen getroffen«, berichtete die »Minnesota Star Tribune«. In den Nachrichten habe er nicht geschrieben, was er getan habe, aber angekündigt: »Ich werde für eine Weile weg sein. Vielleicht bin ich bald tot.« Anschließend habe er sich bei den Freunden für ihre Unterstützung bedankt.

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