Die Deutsche Bahn setzt, um den Mobilfunkempfang im Zug zu verbessern, auf neuen Masten. Die schottische Eisenbahngesellschaft ScotRail verzichtet auf einen Netzausbau und will den Passagieren nach eigenen Angaben schnelles Internet vom Satelliten zur Verfügung stellen.
ScotRail hat mehrere Züge, die in den Highlands verkehren, mit Terminals von Starlink ausgestattet. So sollen die Fahrgäste auf den Strecken im Norden Schottlands über das Satellitennetzwerk des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX surfen.
Mit dem Projekt gehe ScotRail die Probleme an, die seit Langem mit Internet im Zug bestünden, sagte Scott Prentice, Planungschef bei der staatlichen Eisenbahngesellschaft. Der Feldversuch ist zunächst auf ein halbes Jahr angelegt.
Besserer Zugriff auf die Kameras in den Zügen
Neben besserer Internetanbindung für die Fahrgäste verspricht sich ScotRail von dem Satelliteninternet eine verbesserte Kommunikation mit dem Zugpersonal und den Passagieren sowie einen Live-Zugriff auf die Kamera in den Zügen. Zudem sollen dadurch die Qualität der Reiseinformationen im Zug steigen.
Sechs Züge hat ScotRail für das Projekt in Kooperation mit dem Clarus Networks für die Kommunikation mit Starlink umgebaut – das schottische Unternehmen Clarus Networks ist ein Starlink-Reseller. Die Züge, die im Norden Schottlands, auf den Strecken von Inverness nach Wick, Thurso, Kyle of Lochalsh und Aberdeen, unterwegs sind, sind entsprechend gekennzeichnet.
Verläuft der Feldversuch erfolgreich, will ScotRail weitere Züge der Baureihe 158 entsprechend nachrüsten. Neue Züge sollte dann gleich mit der Technik ausgestattet werden.
In Deutschland wurde beim Digitalgipfel im vergangenen Herbst eine Absichtserklärung für "Gigabit am Gleis" unterzeichnet, um die Mobilfunkversorgung in Zügen zu verbessern: Im Zuge der Sanierung der Bahnstrecke von Hamburg nach Berlin will die Bahn alle zwei Kilometer einen kleinen Mast aufstellen, den die Mobilfunknetzbetreiber mitnutzen können.
(wpl)