Russland-Ukraine-Krieg: Donald Trump lobt »gutes Treffen« mit Wolodymyr Selenskyj und drängt Wladimir Putin

vor 16 Stunden 6

Was für einen Unterschied ein paar Tage machen können. Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump noch wortreich gegen den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ausgeteilt und ihm unter anderem vorgeworfen, mit seiner Haltung den Krieg in seinem Land unnötig zu verlängern (mehr dazu erfahren Sie hier ).

Am Samstag dann trafen sich die beiden Männer zu einem persönlichen Gespräch  am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus. Im Anschluss klang Trump dann deutlich anders: Da äußerte er Zweifel an der Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen. Und drohte Russland mit neuen Sanktionen.

Am Sonntag nun sprach Trump vor Reportern über seine jüngste Begegnung mit Selenskyj. Es sei ein »gutes Treffen« gewesen, sagte er. »Ich sehe ihn ruhiger. Er wirkt auf mich ruhiger, er versteht die Lage und möchte einen Deal machen.«

Auf die Frage, ob Selenskyj bereit sei, die Schwarzmeer-Halbinsel Krim aufzugeben, sagte Trump: »Ich denke schon.« Das Thema sei bei dem Treffen kurz aufgekommen. Selenskyj hatte es in der Vergangenheit wiederholt kategorisch abgelehnt, die Krim im Zuge eines Abkommens an Moskau abzutreten.

Trump wandte sich außerdem an Putin. Auf die Frage, was er vom Kremlchef erwarte, antwortete der US-Präsident: »Ich möchte, dass er mit dem Schießen aufhört, sich hinsetzt und einen Deal unterschreibt.«

Selenskyj wiederum bezweifelt eigenen Angaben zufolge, dass es bald zu einem Deal kommen wird. In seiner abendlichen Videoansprache warf er Russland weiterhin Täuschungsmanöver im Tauziehen um ein mögliches Kriegsende auf Grundlage amerikanischer Vermittlung vor. »Die Russen reden viel über ihre angebliche Bereitschaft, amerikanische Vorschläge zu akzeptieren. Aber bisher sind keine Vorbereitungen der russischen Armee für ein wirkliches Schweigen (der Waffen) zu verzeichnen«, sagte Selenskyj.

Im Gegenteil habe Russland seit Ostern seine Angriffe sogar wieder intensiviert. »Und jeder Tag solcher Kämpfe an der Frontlinie beweist, dass Russland wirklich versucht, die Welt zu täuschen, die USA und andere zu hintergehen, und diesen Krieg weiter zu verlängern«, sagte Selenskyj.

Seit den ersten Sondierungsgesprächen für einen möglichen Frieden am 11. März in Dschidda  habe Russland knapp 8500 Flugzeugbomben, 200 Raketen aller Art und über 3000 Kamikazedrohnen gegen die Ukraine eingesetzt. »Das muss aufhören, Russland muss diese Angriffe einstellen – bedingungslos.«

Nur mit internationalem Druck könnten die Russen dazu gebracht werden, alle notwendigen Schritte zu ergreifen, um den Krieg zu beenden, so Selenskyj. Hier seien vor allem die USA gefragt.

US-Außenminister spricht von möglicherweise »sehr entscheidender Woche«

Trumps Außenminister Marco Rubio mahnte am Sonntag zur Eile: Falls Russland und die Ukraine keine Fortschritte erzielen, könnte die Trump-Regierung ihre Bemühungen um eine Einigung aufgeben. »Wir können nicht weiterhin Zeit und Ressourcen in diese Bemühungen investieren, wenn sie nicht zum Erfolg führen, sagte er in der NBC-Sendung »Meet the Press« . »Es muss bald geschehen.«

Laut Rubio stehen die Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine vor einer möglicherweise »sehr entscheidenden Woche«: »Wir sind nahe dran, aber nicht nahe genug.«

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