Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Donald Trump kündigt Lieferung von Patriot-Raketensystemen an

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US-Präsident Trump will der Ukraine auf Kosten der EU weitere Patriot-Flugabwehrsysteme zukommen lassen. Verteidigungsminister Boris Pistorius reist nach Washington.

14. Juli 2025, 5:26 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, dpa,

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 US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung weiterer Patriot-Raketensysteme an die Ukraine angekündigt.
US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung weiterer Patriot-Raketensysteme an die Ukraine angekündigt. © Alex Brandon/​AP/​dpa

US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung von Patriot-Luftabwehrraketen an die Ukraine angekündigt. Nach eigenen Angaben will er die Waffensysteme an die Europäische Union verkaufen, damit sie an die Ukraine geliefert werden können. "Die EU zahlt dafür. Wir zahlen nichts, aber wir werden liefern", sagte Trump am Sonntag. Welche Länder zahlen sollen, blieb offen. Trump wollte sich nicht dazu äußern, wie viele Systeme er schicken wolle.

"Wir werden ihnen Patriots schicken, die sie dringend brauchen", sagte der US-Präsident und kritisierte anschließend den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hat sich bisher Trumps Versuchen widersetzt, einen Waffenstillstand auszuhandeln. "Putin hat wirklich viele Menschen überrascht. Er redet schön und bombardiert dann am Abend alle", sagte Trump zu Reportern auf dem Flugplatz Joint Base Andrews im US-Staat Maryland. "Aber es gibt da ein kleines Problem. Das gefällt mir nicht."

US-Senator spricht von Wendepunkt in Trumps Haltung gegenüber Russland

Laut der US-Nachrichtenseite Axios will Trump einen neuen Plan zur Bewaffnung der Ukraine ankündigen. Der einflussreiche republikanische US-Senator Lindsey Graham hatte bereits vor Trumps jüngsten Ankündigung von Patriot-Lieferungen einen möglichen Kurswechsel in der Russlandpolitik in Aussicht gestellt. "Ein Wendepunkt in Bezug auf Russlands Invasion in der Ukraine steht bevor", sagte er dem US-Fernsehsender CBS.

Seit Monaten habe Trump versucht, Kremlchef Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen. "Er hat die Tür in Bezug auf Russland offen gehalten – diese Tür ist dabei, sich zu schließen", sagte Graham weiter. Putin habe damit gerechnet, dass die USA und Europa müde werden könnten. "Er hat einen großen Fehler gemacht."

Trump will mit dem Nato-Generalsekretär sprechen

Im Sender NBC hatte Trump bereits vor einigen Tagen die Lieferung neuer, "hoch entwickelter militärischer Ausrüstung" in die Ukraine angekündigt. Diese würden über die Nato erfolgen, sagte er. "Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten." 

Trump sprach auch von einem Treffen am heutigen Montag mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Am Freitag hatte Trump zudem für Montag eine "wichtige Erklärung" zu Russland in Aussicht gestellt. Des Weiteren wird Trumps Sonderbeauftragter Keith Kellogg zu Gesprächen in Kyjiw erwartet. 

Boris Pistorius reist nach Washington, D. C.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will in Washington mit seinem US-amerikanischen Kollegen Pete Hegseth über die weitere Unterstützung der Ukraine und die militärische Zusammenarbeit in der Nato beraten. Es ist sein erster Besuch in den USA seit dem Amtsantritt der Regierung von US-Präsident Trump im Januar. Auch Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Hegseth sind geplant. 

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte vor einigen Tagen in Rom angekündigt, dass Deutschland von den USA Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot kaufen will, um sie der Ukraine im Krieg gegen Russland zur Verfügung zu stellen. Die Ukraine fordert vom Westen mehr Hilfe für die Luftabwehr, um dem enormen russischen Beschuss mit Drohnen und Raketen etwas entgegenhalten zu können.

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