In der ersten Runde der Präsidentenwahl in Rumänien liegt der ultrarechte Kandidat George Simion Prognosen zufolge deutlich in Führung. Laut Nachwahlbefragungen kam der Vorsitzende der rechtsradikalen Partei AUR am Sonntag auf 30 bis 33 Prozent der Stimmen und lag damit rund zehn Punkte vor dem Kandidaten der pro-europäischen Koalition, Crin Antonescu, und dem unabhängigen Bukarester Bürgermeister Nicusor Dan.
Den Nachwahlbefragungen zufolge konnte keiner der Kandidaten bei der ersten Abstimmungsrunde eine absolute Mehrheit erringen. Damit fällt die Entscheidung um das Präsidentenamt wohl erst bei einer Stichwahl in zwei Wochen, wenn die beiden Erstplatzierten erneut gegeneinander antreten. Die anderen Bewerber scheiden bei Bestätigung der Tendenz aus. Mit ersten amtlichen Ergebnissen ist am späteren Sonntag zu rechnen.
Bei der Abstimmung handelte es sich um eine Wiederholungswahl. Rumäniens oberstes Gericht hatte die Wahl vom November wegen illegaler Einflussnahme Russlands annulliert, eine Wiederholung angeordnet und den rechtsextremen und pro-russischen Kandidaten Calin Georgescu, der als Sieger hervorgegangen war, ausgeschlossen. Daraufhin trat Simion in seine Fußstapfen. Er galt im Vorfeld als Favorit. Simion lehnt Militärhilfen für das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine ab.