Knapp ein halbes Jahr nach der annullierten Wahl stimmen die Rumänen erneut über ihren Präsidenten ab. Als Favorit gilt der rechtsradikale George Simion.
4. Mai 2025, 8:09 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, lgi
In Rumänien hat am Morgen die Wiederholung der Präsidentenwahl begonnen. Sie gilt als Test für die Demokratie in dem Land. Die erste Abstimmung im November 2024 war wegen Unregelmäßigkeiten und möglicher russischer Einflussnahme vom Verfassungsgericht annulliert worden. Damals hatte der zuvor weitgehend unbekannte Rechtsradikale Calin Georgescu überraschend die erste Runde gewonnen.
Die Wahllokale sind bis 21 Uhr Ortszeit geöffnet, mit ersten Prognosen wird kurz danach gerechnet. Als Favorit gilt George Simion von der ultrarechten AUR-Partei, der nun für den von der Wahl ausgeschlossenen Georgescu antritt.
Stichwahl am 18. Mai möglich
Da eine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang unwahrscheinlich ist, wird für den 18. Mai mit einer Stichwahl gerechnet. Neben Simion haben Crin Antonescu von der Regierungskoalition und Bukarests Bürgermeister Nicusor Dan und der
frühere sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta laut Umfragen Chancen auf den Einzug in die zweite Runde.
Das Amt des Präsidenten ist in Rumänien zwar vor allem repräsentativ, besonders in der Außenpolitik jedoch durchaus einflussreich. Simion kündigte an, im Falle eines Sieges für "Gerechtigkeit" für den Ex-Kandidaten Georgescu herstellen zu wollen. Er schloss nicht aus, Georgescu ins Amt des Ministerpräsidenten zu verhelfen.