Ihr überraschender Tod im Alter von 55 Jahren im März hatte große Trauer und Bestürzung ausgelöst. AnNa R. war tot in ihrer Wohnung gefunden worden.
Die in Ost-Berlin geborene Künstlerin, die eigentlich Andrea Neuenhofen hieß, hatte Rosenstolz 1991 mit dem Musiker Peter Plate gegründet. Das Duo hatte Vorreiterfunktion für viele nachfolgende Künstlerinnen und Künstler; Anfang der Neunzigerjahre galt es unter jungen Bands noch als uncool, überbordende Gefühle in deutschsprachigem Pop zu offenbaren. Zu den Hits von Rosenstolz zählen »Gib mir Sonne«, »Kuss der Diebe« und »Die Schlampen sind müde«.
Das neue Album hat AnNa R. offenbar kurz vor ihrem Tod eingespielt. »Mut zur Liebe« ist nicht nur der Titel des Werks, sondern auch der eines einzelnen Lieds. Die »Bild«-Zeitung berichtete als erste über den bislang unbekannten musikalischen Nachlass der Sängerin. Angeblich war lange Zeit nicht klar, ob die Lieder jemals das Licht der Welt erblicken würden. Nach langen Überlegungen habe man sich dafür entschieden. Die Veröffentlichung ist für September anberaumt.
Ihr Manager Frank Wiedermann sagte der Zeitung: »AnNa hätte sich gewünscht, dass dieses Album erscheint. Ihre Fans haben es verdient, diese wundervollen Lieder zu hören.« Er könne verraten, dass es sehr emotional und persönlich wird. AnNa R. schrieb die neuen Songs den Angaben zufolge mit ihrem Komponisten Manfred »Manne« Uhlig, der das Album auch produzierte.
Nach dem Tod von AnNa R. entstand am Theater des Westens in Berlin-Charlottenburg ein Gedenkort. An der Fassade wurde ein Foto der Sängerin angebracht. Fans legten Blumen, Briefe, Kerzen und Stofftiere nieder. »Wir hatten das Gefühl, dass man vielleicht ein Zeichen setzen kann«, sagte Roberto Monden, der Rosenstolz gemanagt hatte. Die Verbindung mit dem Theater geht auf einen Auftritt im Jahr 1997 zurück. Für Rosenstolz war es laut Monden ein entscheidendes Konzert.