Kim Kardashian: Gericht verurteilt Räuber zu Haftstrafen in Paris

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Neun Jahre nach dem spektakulären Raubüberfall auf Reality-TV-Star Kim Kardashian in Paris hat ein Gericht acht Angeklagte verurteilt und zwei freigesprochen. Sieben der Verurteilten erhielten Freiheitsstrafen zwischen drei und acht Jahren, die teilweise oder ganz zur Bewährung ausgesetzt wurden. Ein weiterer Angeklagter wurde am Abend in Paris zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Vorwürfe gegen die neun Männer und eine Frau reichten von bewaffnetem Raubüberfall über unerlaubten Waffenbesitz und Freiheitsberaubung bis hin zu Urkundenfälschung.

Die 44-jährige Kardashian, die sich anlässlich der Fashion Week in Paris aufhielt, war im Oktober 2016 nachts im Luxusviertel »No Address« im 8. Arrondissement von Paris überfallen worden. Die als Polizisten verkleideten Täter hatten sie gefesselt und geknebelt und Schmuck im Wert von neun Millionen Euro erbeutet, darunter den Verlobungsring des Stars mit einem 18,88-Karat-Diamant.

Kardashian konnte sich selbst befreien und Alarm schlagen. Der Medienstar blieb körperlich unverletzt, stand aber unter Schock. Kardashian sagte vor Gericht in Paris, sie habe Angst gehabt, dass die Täter sie vergewaltigen oder erschießen würden. »Ich war mir absolut sicher, ich dachte, ich würde sterben«, sagte sie. Ihr Auftritt vor dem Pariser Gericht löste einen riesigen Medienrummel aus.

Nur zwei der Angeklagten zeigten sich geständig. In ihren letzten Worten äußerten sie ihr Bedauern. »Es tut mir leid, was ich getan habe«, meinte der eine, um »tausendfaches Verzeihen« bat der andere. Alle anderen beteuerten ihre Unschuld. »Ich habe mit der ganzen Geschichte nichts zu tun«, meinte »Cathy«. »Ich war am Raub des Schmuckes nicht beteiligt«, ließ ein anderer über seinen Anwalt erklären. »Ich habe das Auto nicht gefahren«, sagte ein anderer Angeklagter. »Die Wahrheit ist, dass ich nicht schuldig bin«, meinte ein weiterer.

Die Staatsanwältin hielt die Angeklagten jedoch allesamt für schuldig, an dem sorgfältig geplanten Überfall auf Kardashian beteiligt gewesen zu sein, wie sie in ihrem Plädoyer sagte. Anders als die Verteidigung es darstellen wollte, handele es sich nicht um stümperhafte Senioren-Gauner. Entsprechend forderte sie hohe Strafen. Die Verteidigung sprach von einer schlecht fundierten Anklage und einem aufgeblasenen Verfahren. Wenn das Opfer nicht Kim Kardashian gewesen wäre, sondern eine gewöhnliche Person, wäre der Prozess anders abgelaufen.

Der Vorsitzende Richter sagte in der Urteilsbegründung, die Strafen seien nicht sehr hart ausgefallen. Man habe das Alter und teilweise auch die Krankheit der Angeklagten berücksichtigt, die sich seit dem Überfall vor nunmehr fast neun Jahren nichts zuschulden kommen ließen.

Die millionenschwere Beute ist bis heute nicht aufgetaucht. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter sie in Antwerpen zu Geld gemacht haben. Hauptverantwortlich soll »Reibenase« (72) gewesen sein, doch der Angeklagte starb kurz vor Prozessbeginn.

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