Rechtsverletzung bei OLED-Technik: Apple-Lieferant droht US-Importverbot

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iPhones, in denen Bildschirme des Pekinger Unternehmens BOE Technology (steht für Beijing Oriental Electronics Group Company Limited) stecken, könnten künftig mit einem Einfuhrverbot für die Vereinigten Staaten belegt werden. Eine entsprechende vorläufige Entscheidung hat die U.S. International Trade Commission, kurz ITC, in Washington getroffen.

Die chinesische BOE-Gruppe soll OLED-Geschäftsgeheimnisse des südkoreanischen Herstellers Samsung Display gestohlen und zweckentfremdet haben, berichten die in Südkorea erscheinenden ETNews. Dies widerspricht laut ITC, die den Marktzugang für ausländische Gesellschaften in Vereinigten Staaten regelt, dem US-Zollrecht. Noch handelt es sich nicht um eine Anordnung, sondern um eine Empfehlung. Diese besagt allerdings, dass die zuständige Exekutivbehörde ein Importverbot verhängen soll.

Zunächst blieb unklar, welche Modelle konkret betroffen wären. Apple hatte zuletzt vor allem chinesische iPhones mit den heimischen Displays ausgestattet, nachdem es mit der BOE-Fertigung immer wieder Probleme gegeben hatte. Zwischenzeitlich schien sogar das Vertrauensverhältnis zwischen Apple und BOE in die Brüche gegangen zu sein, weil das Unternehmen sich nicht an Apples klare Vorgaben hielt. Zuletzt gab es Berichte über Produktionsfehler (sogenanntes Light-Leaking) bei Panels für iPhone-15-Modelle.

Samsung Display hatte sich mit Vorwürfen an die ITC gewandt, nachdem der auch für Apple tätige OLED-Panel-Spezialist festgestellt hatte, dass BOE offenbar seine Rechte verletzt hat. Schon seit 2023 läuft ein Rechtsstreit. Sollte die ITC das Importverbot anordnen, wären nicht nur OLED-Panels von BOE betroffen, sondern auch fertige Geräte. Bereits importierte Hardware darf jedoch weiter in Umlauf gebracht werden.

Laut einem Bericht von Macrumors sind "einige" der in den USA verkauften iPhones der Baureihen 15, 15 Plus, 16, 16 Plus und 16e mit BOE-Panels ausgerüstet, möglicherweise auch Teile der Produktion des iPhone 17, das im September erscheint. BOE bemühte sich stetig um mehr Aufträge.

Die neueste Display-Technik auf Basis von LTPO, die auch eine variable Bildwiederholfrequenz ermöglicht, kann BOE noch nicht herstellen. Zuletzt soll Apple erwogen haben, beim iPhone 17 Pro erstmals LTPO-OLEDs von BOE zu verbauen, die nur für den chinesischen Markt gedacht sind. Sie sollen zuvor aber Benchmarks nicht erfüllt haben. Apple nutzt neben Samsung Display auch LG Display als Panel-Lieferant.

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(bsc)

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