Prüfbericht zu BBC-Doku-Skandal: Hamas-Verbindung in Gaza-Film nicht offengelegt

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Prüfbericht bestätigt Mängel :

BBC-Doku über Gaza verstieß gegen journalistische Regeln

15.07.2025, 13:57Lesezeit: 2 Min.

 How To Survive A War Zone“ ist der 13 Jahre alte Sohn des stellvertretenden Landwirtschaftsministers der Hamas.

Wegen der Doku „Gaza: How to Survive a War Zone“ gerät die BBC in die Kritik. Ein Hauptprotagonist ist der Sohn eines Hamas-Funktionärs. Ein Prüfbericht bescheinigt der BBC schwere Fehler.

Die inzwischen aus der BBC-Mediathek entfernte Dokumentation „Gaza: How to Survive a War Zone“ über den Gazakrieg hat gegen die Standards der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt verstoßen. Das ist das Ergebnis einer internen Untersuchung, wie die BBC mitteilte.

Der im Februar erstmals ausgestrahlte Film war in die Kritik geraten, weil sich herausstellte, dass einer der Hauptprot­agonisten der 13 Jahre alte Sohn des stellvertretenden Landwirtschaftsministers der Terrororganisation Hamas ist. Dass dies nicht offengelegt worden sei, stelle einen Bruch der journalistischen Richtlinien der BBC dar. Nach Darstellung der BBC lagen bei dem Film mit dem Titel „Gaza: How To Survive A Warzone“ keine weiteren Mängel vor. Die Doku begleitet vier junge Menschen im Gazastreifen bei ihrem täglichen Überlebenskampf. Schuld an dem Bruch der Richt­linien sei in erster Linie die Pro­duktionsfirma, so der Bericht. Mehrere Mitarbeiter hätten über die Verbindung zur Hamas Bescheid gewusst, ohne ihre Auftraggeber darüber zu informieren. Doch auch die BBC habe ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigt.

BBC-Generaldirektor Tim Davie kündigte Konsequenzen an. Man werde sofort Schritte ergreifen, damit sich so etwas nicht wiederhole, sagte er. „Nichts ist wichtiger als Vertrauen und Transparenz in unserem Journalismus. Wir begrüßen die Maßnahmen, die die Geschäftsführung ergreift, um ein solches Versagen in Zukunft zu verhindern“, hieß es in einer Mitteilung des BBC-Vorstands.

Die Dokumentation war im Februar aus der Mediathek entfernt worden, nachdem sich die BBC entschuldigt und „ernste Mängel“ eingeräumt hatte. Die für Medien zuständige Ministerin Lisa Nandy hatte sich empört über den Vorfall gezeigt und eine Erklärung gefordert, warum niemand deswegen entlassen wurde.

Die BBC muss sich häufiger mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sie sei parteiisch und lasse Sorgfalt vermissen. Kürzlich machte sie mit dem Glastonbury-Festival Schlagzeilen. Die BBC übertrug den Auftritt des Rapduos Bob Vylan live und unterbrach die Sendung auch dann nicht, als der Sänger von Bob Vylan „From the River to the Sea“ und „Death to the IDF“ („Tod den israelischen Streitkräften“) skandierte und das Publikum zum Mitgrölen aufforderte. Die BBC räumt ein, dass dies ein Fehler war, die Musikchefin des Senders und weitere Verantwortliche traten von ihren Posten zurück. /

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